Bundestagswahlergebnisse in Hessen

 
Bezugsort(e)
Land Hessen
Themenbereich
Politik

Ereignis

Was geschah

Bei den Wahlen zum 5. Deutschen Bundestag erreicht die SPD in Hessen sechs Prozentpunkte mehr Stimmen als im Bundesdurchschnitt (45,7 % gegenüber 39,3 %), während die CDU hier fast zehn Prozentpunkte weniger Stimmen als im Bund erreicht (37,8 % gegenüber 47,6 %). Auch die FDP erzielt mit 12,0 % gegenüber 9,5 % im Bund in Hessen ein gutes Ergebnis.

Gewählte Abgeordnete

Die SPD kann 17 Direktmandate (1961: 19) erringen, fünf gehen an die CDU (1957: drei; in Klammern das Erststimmenergebnis der gewählten Bewerber). Über die Landeslisten ziehen 13 Abgeordnete der CDU (1957: 14), sechs der FDP (1957: sieben) und vier der SPD (1957: zwei) in den Bundestag ein (in Klammern die Platzierung auf der jeweiligen Landesliste).

SPD

Bading, Harry (1901–1981); Diplomlandwirt; Battenhausen; Wahlkreis 129: Fritzlar-Homberg (45,7 %)
Bäuerle, Willi (1926–1996); Stadtrat; Offenbach am Main; Wahlkreis 146: Dieburg (47,5 %)
Bechert, Dr. Karl (1901–1981); Universitätsprofessor; Gau-Algesheim – Wahlkreis 126: Waldeck (46,7 %)
Beyer, Luzia (1914–2008); Hausfrau; Frankfurt am Main – Wahlkreis 136: Friedberg (49,8 %)
Börner, Holger (1931–2006); Betonfacharbeiter; Kassel – Wahlkreis 127: Kassel (52,1 %)
Flämig, Gerhard (1919–2011); Journalist; Großauheim/Main – Wahlkreis 139: Hanau (47,8 %)
Freyh, Brigitte (1924–2009); Hausfrau; Frankfurt am Main; Wahlkreis 141: Frankfurt am Main II (45,8 %)
Fritz, Karl-Walter (1931–2022); Versicherungskaufmann; Wiesbaden – Wahlkreis 138: Wiesbaden (45,3 %)
Gscheidle, Kurt (1924–2003); Gewerkschaftssekretär; Oberursel/Taunus – Landesliste (12)
Höhmann, Egon (1926–1979); Lehrer; Hessisch Lichtenau – Wahlkreis 128: Eschwege (57,7 %)
Jahn, Gerhard (1927–1998); Rechtsanwalt; Marburg – Landesliste (7)
Kreutzmann, Dr. Heinz (1919–2005); Regierungsdirektor; Wiesbaden – Landesliste (3)1
Leber, Georg (1920–2012); Gewerkschaftsvors. (Maurer); Schwalbach/Taunus – Wahlkreis 140: Frankfurt am Main I (48,3 %)
Matthöfer, Hans (1925–2009); Diplom-Volkswirt; Frankfurt am Main – Wahlkreis 142: Frankfurt am Main III (47,9 %)
Merten, Hans (1908–1967); Pfarrer a.D.; Gießen – Wahlkreis 133: Gießen (47,3 %)2
Metzger, Ludwig (1902–1993); Rechtsanwalt und Notar; Darmstadt – Wahlkreis 145: Darmstadt (48,4 %)
Reitz, Wilhelm (1904–1980); Werkmeister; Wetzlar – Wahlkreis 132: Wetzlar (47,8 %)
Schmidt, Dr. Horst (1925–1976); Arzt, Medizinalrat; Sprendlingen/Hess. – Wahlkreis 144: Offenbach am Main (49,1 %)
Schmitt-Vockenhausen, Hermann (1923–1979); Verleger; Vockenhausen/Taunus – Wahlkreis 143: Groß-Gerau (52,2 %)
Schwabe, Wolfgang (1910–1978); Regierungsdirektor; Lindenfels/Odenwald – Landesliste (15)
Zerbe, Edwin (1916–1992); Landrat; Bad Hersfeld – Wahlkreis 130: Hersfeld (49,2 %)3

CDU

Erhard, Benno (1923–2011); Rechtsanwalt und Notar; Bad Schwalbach – Wahlkreis 137: Limburg (52,2 %)
Freiwald, Dr. Friedrich (1911–1974); Hauptgeschäftsführer; Frankfurt am Main – Landesliste (10)
Götz, Dr. Hermann (1914–1987); Angestellter; Fulda – Wahlkreis 134: Fulda (54,9 %)
Haase, Lothar (1923–2013); Diplom-Volkswirt; Kassel – Landesliste (8)
Kiep, Walther Leisler (1926–2016); selbstständiger Versicherungskaufmann; Kronberg/Taunus – Wahlkreis 135: Obertaunuskreis (48,1 %)
Lenz, Dr. Carl Otto (geb. 1930); General-Sekretär; Heppenheim/Bergstraße – Wahlkreis 147: Bergstraße (46,9 %)
Löhr, Prof. Dr. Walter (1911–1976); Diplom-Volkswirt; Darmstadt – Landesliste (7)
Martin, Dr. Berthold (1913–1973); Obermedizinalrat; Gießen – Landesliste (3)
Picard, Walter (1923–2000); Lehrer; Nieder-Roden – Landesliste (11)
Pitz-Savelsberg,Elisabeth (1906–1996); Regierungs- und Schulrätin a.D.; Wiesbaden – Landesliste (14)
Preiß, Dr. Ludwig (1910–1996); Diplom-Landwirt; Leidenhofen/Kreis Marburg – Wahlkreis 131: Marburg (44,9 %)
Reinhard, Dr. Carl (1909–1992); Diplom-Landwirt; Unterweisenborn – Landesliste (6)
Riedel, Clemens (1914–2003); Bäckermeister; Frankfurt am Main – Landesliste (13)
Schwarzhaupt, Dr. Elisabeth (1901–1986); Bundesministerin für Gesundheitswesen; Wiesbaden – Landesliste (1)
Stahlberg, Hermann (1920–2005); Soldat; Bonn-Duisdorf – Landesliste (12)
Weimer, August (1908–1980); Angestellter; Wiesbaden-Bierstadt – Landesliste (2)
Wilhelmi, Dr. Hans (1899–1970); Rechtsanwalt und Notar; Frankfurt am Main – Landesliste (4)
Zink, Otto (1925–2008); Techn. Angestellter; Rüsselsheim/Main – Landesliste (15)

FDP

Kühlmann-Stumm, Knut Freiherr von (1916–1977); Land- und Forstwirt; Ramholz – Landesliste (1)
Menne, Dr. Alexander (1904–1993); Industrie-Kaufmann; Oberursel/Taunus – Landesliste (4)
Mischnick, Wolfgang (1921–2002); Angestellter; Frankfurt am Main – Landesliste (2)
Staratzke, Dr. Hans-Werner (1912–2004); Hauptgeschäftsführer; Bad Soden/Taunus – Landesliste (5)
Walter, Fritz (1896–1977); Landwirt; Wanfried – Landesliste (3)
Wurbs, Richard (1920–2018); Bauingenieur und Maurermeister; Kassel – Landesliste (6)
(OV)

Bezugsrahmen

Nachweise

Fußnoten

  1. Kreutzmann war Mitglied der Gesamtdeutschen Partei, wurde über die Liste der SPD gewählt und war anfangs Gast der SPD-Bundestagsfraktion. Ab 1. Februar 1967 war er Mitglied der SPD.
  2. Merten verstarb am 12. Dezember 1967. Vizepräsident Scheel würdigte ihn in der 143. Plenarsitzung am 13. Dezember 1967:
    Am 12. Dezember 1967 verstarb unser Kollege Hans Merten im Alter von 59 Jahren nach schwerer Krankheit in Bad Godesberg.
    Hans Merten wurde am 1. September 1908 in Wiesbaden geboren. Er studierte an den Universitäten Marburg und Berlin Theologie. Bis Kriegsausbruch wirkte er als Pfarrer am Evangelischen Johannisstift in Berlin-Spandau, später in Gemeinden der Neumark und in Hessen. Kurz nach Übernahme der letzten Pfarre wurde Hans Merten zur Wehrmacht eingezogen und nahm an den Feldzügen in Polen, Frankreich und Rußland teil.
    Nach Kriegsende widmete sich Hans Merten der Betreuung der Kriegsgefangenen. Nach zweimaliger Flucht aus der Kriegsgefangenschaft in Polen und der Tschechoslowakei war er in ein amerikanisches Kriegsgefangenenlager in Hessen geraten, wo er Lagerpfarrer wurde. Ende 1945 entlassen, baute er im Auftrag des Evangelischen Hilfswerks zunächst einen Kriegsgefangenendienst auf, den er später auf die seelsorgerische, kulturelle und soziale Betreuung der Internierten und Heimkehrer ausweitete. Als erfahrener und engagierter Fachmann wurde Merten 1949 Leiter der Geschäftsstelle der westdeutschen Länder für Kriegsgefangenen- und Heimkehrerfragen und übernahm noch im selben Jahr im Bundesvertriebenenministerium das Referat für Kriegsgefangene und Heimkehrer.
    Dem Deutschen Bundestag gehörte Hans Merten als Mitglied der Fraktion der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands seit 1951 an. Er wurde 1951 in einer Nachwahl für den hessischen Wahlkreis Waldeck-Wolfhagen-Hofgeismar in das Parlament gewählt. Zuletzt vertrat er den Wahlkreis Gießen.
    Im Bundestag war die Kriegsgefangenenfürsorge nur einer der Bereiche, mit denen sich Hans Merten intensiv befaßte. Hervorgetreten ist er als einer der Wehrexperten seiner Fraktion und als stellvertretender Vorsitzender des Verteidigungsausschusses von 1957 bis 1963. Im 5. Bundestag war Hans Merten stellvertretendes Mitglied des Ausschusses für Wissenschaft, Kulturpolitik und Publizistik sowie des Ausschusses zur Wahrung der Rechte der Volksvertretung. Seit 1965 gehörte er dem Europäischen Parlament an, wo er als Mitglied mehrerer Ausschüsse mit Sachverstand und Leidenschaft an der Planung europäischer Politik beteiligt war.
    Ich spreche der Familie des verstorbenen Kollegen und der Fraktion der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands die Anteilnahme des Hauses aus.
    Deutscher Bundestag, 143. Sitzung, 13. Dezember 1967. Für ihn rückte am 14. Dezember 1967 die Angestellte (Juristin) Ingeborg Kleinert (1926–1989) aus Wiesbaden-Schierstein nach (Landesliste, Platz 17).
  3. Zerbe legte sein Mandat am 2. Mai 1967 nieder. Für ihn rückte am 9. Mai 1967 der Oberstudienrat Dr. Wendelin Enders (1922–2019) aus Petersberg (Landesliste, Platz 16) nach.

Literatur

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Quellen und Materialien

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Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Bundestagswahlergebnisse in Hessen, 19. September 1965“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/1209_bundestagswahlergebnisse-in-hessen> (aufgerufen am 25.11.2025)

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