Jahn, Gerhard
geboren
10.9.1927 Kassel gestorben
20.10.1998 Marburg Beruf
Jurist, Rechtsanwalt, Notar, Parlamentarier, Bundesminister Konfession
evangelisch GND-Explorer
12318262X
Jahn, Gerhard
Wirken
Werdegang
- Besuch des Friedrichs-Gymnasium in Kassel
- 1943 Flakhelfer, später beim Reichsarbeitsdienst
- 1945/46 Verwaltungsangestellter im Rathaus Immenhausen
- 1947 Abitur
- Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität Marburg
- 1949 Eintritt in die SPD
- Wintersemester 1949/50 Vorsitzender der Hochschulgruppe des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes
- 1950 erstes juristisches Staatsexamen
- 1950-1954 Sekretär des SPD-Unterbezirks Marburg-Frankenberg
- 1953-1956 Gerichtsreferendar
- 1956 Große Juristische Staatsprüfung
- 1956-1978 Mitglied der Stadtverordnetenversammlung in Marburg an, dort 1956-1962 Vorsitzender der SPD-Fraktion und 1962-1974 Stadtverordnetenvorsteher
- ab 1957 Rechtsanwalt und ab 1966 Notar
- 1957-1990 Mitglied des Deutschen Bundestages (1961-1965 und 1969-1983 für den Wahlkreis 131 bzw. 129 (Marburg), sonst über die hessische Landesliste der SPD)
- 1965 Mitbegründer und erster Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, 1983 ihr Vizepräsident
- 1967-1969 Parlamentarischer Staatssekretär im Auswärtigen Amt unter Willy Brandt
- 1969 Mitbegründer des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB), nach Übernahme der Gesellschaftsanteile des WZB durch Bund und Land Berlin von 1976 bis zuletzt im WZB-Kuratorium tätig
- 1969-1974 Bundesminister der Justiz, in dieser Funktion Reformen des Ehescheidungsrechts und des Paragraphen 218
- 1975-1977 und 1979-1982 als Vertreter der Bundesrepublik Deutschland Mitglied der Menschenrechtskommission der UNO
- 1979-1995 Präsident des Deutschen Mieterbundes; trat für die Regulierung der Mietpreise ein, sprach sich gegen den Missbrauch der Eigenbedarfsklausel aus und forderte eine Neuregelung des sozialen Wohnungsbaus
- Mitglied des Aufsichtsrates der DMB-Rechtsschutzversicherung AG
- Mitglied des Aufsichtsrates der Deutschen Vermögensberatung AG
- Mitglied der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr und der Arbeiterwohlfahrt
Funktion
- Deutschland, Bundesrepublik, Bundestag, Mitglied (SPD), 1957-1990
Lebensorte
Kassel; Marburg
Familie
Vater
Jahn, N.N., Landarzt
Nachweise
Literatur
- Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages 1949–2002, Bd. 1, München 2002, S. 385
- Beier, Arbeiterbewegung in Hessen, Frankfurt am Main 1984, S. 455 f.
Bildquelle
Magnussen, Friedrich (1914-1987), Bundesjustizminister Gerhard Jahn (Kiel 46.835), CC BY-SA 3.0 DE (Ausschnitt)
Siehe auch
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Quellen und Materialien
Extern
Biografische Angebote
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildung: siehe Angaben unter Bildquelle
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Jahn, Gerhard, “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/18514_jahn-gerhard> (aufgerufen am 27.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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