Schulden des Zimmer Best bei dem Juden Jochel zu Friedberg, Inhaftierung des Hans Heck zu Schwalheim wegen Judenschulden und und Überfall auf den Juden Beyfus zu Dorheim

HStAM Protokolle Nr. II Hanau B 1 Bd. 7

Laufzeit / Datum

1581 Januar 27

Bearbeitung

Uta Löwenstein

Stückangaben

Regest-Typ

Protokolleinträge

Regest

Zimmer Best ersucht den hanauischen Oberamtmann bei einem Aufenthalt in Dorheim um Unterstützung und Hilfe. Er hat vor etwa fünf Jahren bei Jochel, dem Sohn des Juden Meyer zu Friedberg, 10 und später noch einmal 8 fl. geborgt. Vor zwei Jahren hat er mit Jochel abgerechnet und festgestellt, daß die Schuld mit Zinsen auf 55 fl. angewachsen war. Jetzt hat Jochel ihm vor sieben Wochen beim Kronenwirt 303 fl. pfänden lassen.
Daraufhin erwirkt der Oberamtmann beim Burggrafen zu Friedberg die Aufhebung der Pfändung und vergleicht Jochel mit Zimmer dahin, daß Zimmer sofort 40 fl. zahlt und verspricht, den zinslos stehenbleibenden Rest bis Martini zu begleichen.
In Schwalheim zeigen Hans Hecks Verwandte dem Oberamtmann an, daß Heck dem Juden 50 fl. schuldet. Die Untersuchung ergibt, daß der Jude den Kindern erster Ehe [1580] zu Pfingsten 25 fl. und vorher deren Vater 18 fl. geliehen hat. Wegen dieser noch offenen Forderungen ist Heck am vergangenen Mittwoch [Januar 18] in Friedberg verhaftet worden.
Mit Zustimmung des Burggrafen erreicht der Oberamtmann einen Vergleich, wonach Heck freigelassen wird und versprechen muß, binnen acht Tagen 24 fl. und den zinslos bleibenden Rest bis Martini zu bezahlen.
Den Juden Beyfus von Dorheim belegt der Oberamtmann mit einer zweitägigen Haftstrafe und einer Geldbuße, weil er dem rauischen Keller geklagt hat, daß ihn ein Hintersasse der Rau zu Holzhausen überfallen hat. Der Täter selbst soll gerügt werden.