Forderungen von Heilmanns Heinz zu Kilianstädten an die Erben des Frankfurter Juden Israel zum Engel
Stückangaben
Regest-Typ
Vom Hofgericht Rottweil dem Reichskammergericht zu Speyer am 10. Februar 1584 übergebene Abschriften m. Präs. Hanau, den 29. August 1584
Regest
Forderungen von Heilmanns Heinz zu Kilianstädten an die Erben des Frankfurter Juden Israel zum Engel
Am 14. Januar 1577 verhandelt das Hanauer Landgericht über die Klage von Heilmanns Heinz zu Kilianstädten gegen die Erben des verstorbenen Frankfurter Juden Israel zum Engel. Da Heinz schwört, daß die ihm seinerzeit auf Israels Betreiben gepfändeten vier Pferde mit dem Wagen zusammen nicht unter 88 fl. zu schätzen sind, werden die Erben, die keiner der vorangegangenen Ladungen Folge geleistet haben, in Abwesenheit zur Zahlung dieser Summe und der dem Kläger entstandenen Gerichtskosten verurteilt.
Am 20. Mai erklärt Heinz unter Eid, daß sich die ihm durch den Prozeß erwachsenen Kosten auf 65 fl. 15 Schilling belaufen, und taxiert den ihm durch Pfändung und Verkauf von Wagen und Pferden entstandenen Schaden auf 42 fl. 10 Schilling 3 Denar. Darauf werden Israels Erben aufgefordert, Heinz dieses Geld binnen sechs Wochen und drei Tagen zu bezahlen.
Dieses Urteil wird am 17. Juni nochmals bestätigt, aber offenbar nicht vollstreckt, denn am 15. Januar 1580 wird Heinz, der sich erneut an das Gericht gewandt hat, aufgefordert, sich an den Außenständen der Beklagten in der Grafschaft schadlos zu halten. Er soll sich von den von Paulus Josts Witwe zu Bischofsheim am 5. Mai 1569 und 22. Dezember 1570 bei der Hanauer Kanzlei hinterlegten 100 fl. bezahlt machen und 31 fl. 11 Schilling 5 1/2 Denar von den 37 fl. 4 Schilling 4 Denar erhalten, die Peter Keller zu Seckbach am 17. Mai 1568 für Israel hinterlegt hat. Der Rest soll von dem Geld bezahlt werden, das Johann Mull und Theis Johannsen zu Dorfelden für Haym [zum Paradies zu Frankfurt] bei der Kanzlei deponiert haben, und falls dies nicht ausreicht, sollen Hayms sonstige Außenstände herangezogen werden.
Weitere Angaben
vgl. auch Regest Nr. 2932 (1582 Juli 31)
Archivangaben
Altsignatur
81 Regierung Hanau D 1 Nr. 49-7 1/2.
Arcinsys-ID
Archivkontext
Indizes
Personen
- Jost Paulus, Einwohner von Bischofsheim
- Hayum (Haym), zum Paradies zu Frankfurt am Main, Sohn des Israel zum Engel, Bruder von Mosche, Michla und Mergym, Schwager des Schlam
- Israel, zum Engel zu Frankfurt am Main, Sohn des Simon Wolf, Bruder des David und Wenzel zur goldenen Scheuer und des Uriel Wolf, Vater des Hayumb und Mosche zum Paradies, der Michla und Mergym, Schwiegervater des Schlam zum Engel
- Heilmann, Heinz, Einwohner von Kilianstädten
- Müller (Mull), Johann, Einwohner von Niederdorfelden
- Johann (Johannsen), Theis, Einwohner von Niederdorfelden
- Keller, Peter, Einwohner von Seckbach
Orte
Sachbegriffe
Siehe auch
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Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Forderungen von Heilmanns Heinz zu Kilianstädten an die Erben des Frankfurter Juden Israel zum Engel“, in: Quellen zur jüdischen Geschichte <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/quellen-zur-juedischen-geschichte/alle-eintraege/4906_forderungen-von-heilmanns-heinz-zu-kilianstaedten-an-die-erben-des-frankfurter-juden-israel-zum-engel> (aufgerufen am 28.11.2025)
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