Irrung zwischen den beiden Lindheimer Juden David und Jacob und dem Zentgrafen zu Seckbach

Protokolleintrag

Die beiden Lindheimer Juden David und Jacob, für die sich die Ganerben von Lindheim verwandt haben, erheben vor der Kanzlei Hanau Klage gegen den Zentgrafen von Seckbach. Zum Bericht aufgefordert, erklärt dieser, daß er den Juden ihre Ochsen gepfändet und sie an den sich in Fechenheim aufhaltenden Schultheißen verwiesen hat, weil sie kein Geleit hatten und seinem Gebot zuwider die von Eschersheim nach Seckbach führende Straße, auf der Pflasterarbeiten durchgeführt wurden, verlassen und einen Steig durch die Weinberge nehmen wollten. Darauf wird David und Jacob vorgehalten, daß alle durch die Grafschaft reisenden Juden gemäß den Öffentlich angeschlagenen Mandaten der Vormünder Geleit nehmen müssen und daß sie nicht berechtigt waren, sich dem Zentgrafen mit den von den Arbeitern bezeugten frechen Worten zu widersetzen. Da aber der Kläger und sein Geselle bei der Auseinandersetzung "etwas streich empfangen" haben, werden die Parteien dahin verglichen, daß der Zentgraf "ochsen und wher" am kommenden Freitag nach Hanau schicken soll, ohne daß den Juden daraus Kosten erwachsen.
Der Zentgraf wird angewiesen, künftig fremde Juden auf der freien Landstraße ungehindert passieren zu lassen und nicht zu schlagen, "welches keinem beampten gar nit rhumblich noch geburt".

Hanau

1568 Bl. 187v-188r

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Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0

„Irrung zwischen den beiden Lindheimer Juden David und Jacob und dem Zentgrafen zu Seckbach“, in: Quellen zur jüdischen Geschichte <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/quellen-zur-juedischen-geschichte/alle-eintraege/4371_irrung-zwischen-den-beiden-lindheimer-juden-david-und-jacob-und-dem-zentgrafen-zu-seckbach> (aufgerufen am 26.11.2025)

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