Briefwechsel zwischen Landgraf Wilhelm von Hessen und dem Juden Joseph zum goldenen Schwan zu Frankfurt
Stückangaben
Regest
Am 6. Mai 1566 bedankt sich der Frankfurter Jude Joseph zum goldenen Schwan bei Landgraf Wilhelm von Hessen für ein Pferd und verspricht, dem Goldschmied zu Gießen auf Anfordern 200 Taler zu bezahlen.
Am gleichen Tage schickt Landgraf Wilhelm Joseph die Abschrift der Antwort, die er von Graf Adolf von Sayn, bei dem er sich für Joseph verwandt hat, erhalten hat, und vermerkt, daß Joseph den mit Graf Adolf geschlossenen Vertrag wird halten müssen. In einem Postskriptum vom 7. Mai kündigt er Joseph an, daß die angebotenen 200 Taler in Raten von je 50 Talern bei ihm abgeholt werden sollen.
Am 16. Juli teilt Joseph Landgraf Wilhelm mit, daß er, weil er stündlich Geld erwartet, versucht hat, den landgräflichen Boten aufzuhalten, um ihm die 200 Taler mitzugeben. Da der Bote aber nicht warten wollte, soll der Gießener Goldschmied in acht Tagen nach Frankfurt schicken und dann das Geld ausbezahlt bekommen. Joseph bittet Landgraf Wilhelm, sich für ihn bei Landgraf Ludwig von Hessen zu verwenden, bei dem er in Ungnade gefallen ist, weil der landgräfliche Hofmeister behauptet, daß Joseph zugesagt hat, ihm 100 Achtel Weizen abzukaufen, die Zusage aber nicht eingehalten hat. Joseph bestreitet, ein solches Versprechen gegeben zu haben.
Am 19. Juli weist Landgraf Wilhelm seinen Goldschmied in Gießen an, sich die versprochenen 200 Taler bei Joseph in Frankfurt abzuholen. Er teilt dies am gleichen Tage auch Joseph mit und verspricht ihm, sich zu seinen Gunsten bei seinem Bruder Ludwig zu verwenden.
Am 30. Juli bittet Joseph Landgraf Wilhelm um zwei reisige Geleitsknechte, weil er ihn in wichtigen Angelegenheiten im Geheimen und ohne Landgraf Philipps Wissen sprechen muß. Sollte eine Zusammenkunft nicht möglich sein, bittet er um Zusendung eines vertrauten Dieners, dem er sich mitteilen kann.
Am 15. August schickt Joseph selbst einen Diener zu Landgraf Wilhelm und bittet, ihm volles Vertrauen zu schenken.
Weitere Angaben
vgl. auch HStAM, 4 f Staaten F Nr. Frankfurt 25 Bl. 1-10
Archivangaben
Altsignatur
3/II Landgraf Wilhelm von Hessen, Sayn
Arcinsys-ID
Archivkontext
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS (Bezugsort)
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Historisches Ortslexikon
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
- Urkataster+
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Briefwechsel zwischen Landgraf Wilhelm von Hessen und dem Juden Joseph zum goldenen Schwan zu Frankfurt“, in: Quellen zur jüdischen Geschichte <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/quellen-zur-juedischen-geschichte/alle-eintraege/4158_briefwechsel-zwischen-landgraf-wilhelm-von-hessen-und-dem-juden-joseph-zum-goldenen-schwan-zu-frankfurt> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/qjg/4158