Der Maler Norbert Schrödl lässt sich in Kronberg nieder

 

Ereignis

Was geschah

Im Oktober 1887 erwarb der abwechselnd in Frankfurt am Main und Berlin ansässige, vor allem als Porträtmaler geschätzte Norbert Schrödl (1842–1912) das Haus seines verstorbenen Malerkollegen Peter Burnitz (1824–1886) in Kronberg. Nachdem er schon in den 1850er Jahren als junger Kunststudent die dortige Malerkolonie kennengelernt hatte, verbrachte er nun die Sommermonate regelmäßig dort und widmete sich verstärkt der Landschaftsmalerei. Hier besuchte ihn 1889 die in dem von ihr erbauten Schloss Friedrichshof residierende „Kaiserin Friedrich“, Victoria von Großbritannien und Irland (1840–1901), die auch als Malerin ausgebildet war. In den Folgejahren arbeitete sie sehr häufig in Schrödls Atelier. 1898 ließ sich der bereits als Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie etablierte Ferdinand Brütt (1849–1936) in Kronberg nieder und freundete sich vor allem mit Anton Burger (1824–1905) an, dem langjährigen führenden Kopf der seit 1858 bestehenden Malerkolonie. Im gleichen Jahr erwarb Hans Thoma (1839–1924), der durch seinen Frankfurter Freund und Kollegen Otto Scholderer (1857–1903) mit den Kronberger Künstlern bekannt geworden war, ein Haus in der Nähe von Schloss Friedrichshof, das er als Atelier und Wohnsitz nutzte. Über Thoma kam sein Münchner Studienkollege Wilhelm Trübner (1851–1917), der seit 1895 am Städelschen Kunstinstitut lehrte, in Kontakt mit der Kronberger Malerkolonie und verbrachte dort einige Sommeraufenthalte. Als Thoma 1899 nach Karlsruhe berufen wurde, bezog dessen Haus der ehemalige Schüler von Ferdinand Brütt Carl von Bertrab (1863–1914), bevor er 1909 dauerhaft nach Frankfurt ging. Die enge Verbindung zu Frankfurt war für die in Kronberg ansässigen Künstler stets von wesentlicher Bedeutung. Eine ganze Reihe von Kronberger Malern gehörte der 1858 gegründeten Frankfurter Künstlergesellschaft an, die eine bedeutende Rolle im gesellschaftlichen Leben der Stadt Frankfurt spielte. So war es immer wieder möglich, die Gemälde dort in Ausstellungen zu präsentieren und erfolgreich zu verkaufen. Sowohl in Frankfurt als auch in Kronberg erinnern viele Straßennamen an die Mitglieder der Künstlerkolonie.
(UH)

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Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Der Maler Norbert Schrödl lässt sich in Kronberg nieder, Oktober 1887“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/6737_der-maler-norbert-schroedl-laesst-sich-in-kronberg-nieder> (aufgerufen am 25.11.2025)

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