Kurfürst Wilhelm II. schenkt seiner Gemahlin Auguste den Landsitz Schloss Schönfeld

 

Ereignis

Was geschah

Am 1. Mai 1821 überschreibt Kurfürst Wilhelm II. (1777–1847) seiner Gattin Auguste (1780–1841) zu ihrem Geburtstag „die Gebäude und Garten-Anlagen zu Schönfeld, unter der Benennung: Augustenruhe zum völligen Eigentum“.1. Diese versammelte dort bei ihren Abendgesellschaften den aus Militärs, Beamten und Künstlern bestehenden „Schönfelder Kreis“, der in Opposition zu ihrem Mann stand und 1823 von diesem aufgelöst wurde. Das ursprünglich 1777 von Oberst Nikolaus Heinrich von Schönfeld (1733–1795) als Sommersitz erbaute Landhaus war nach mehrmaligen Besitzerwechsel 1805 in den Besitz des Frankfurter Hofbankiers von König Jérome von Westphalen (1784–1860) Carl Jordis-Brentano (Jordans) gekommen. 1809 verkaufte er es diesem auf dessen Drängen für 100.000 Francs. Mit der Ausgestaltung von Schloss und Park beauftragte König Jérôme seinen Hofarchitekten Leo von Klenze (1784–1864). Zu den wenigen tatsächlich realisierten Baumaßnahmen gehörte eine offene Verbindungsgalerie zwischen den beiden Wohngebäuden der Anlage. Auf Wunsch der Kurfürstin führte Oberbaudirektor Heinrich Christoph Jussow (1754–1825) 1823/24 größere Umbauarbeiten durch, wobei der Verbindungsgang Klenzes durch den heute noch vorhandenen achteckigen Mittelbau ersetzt wurde. Darüber hinaus war Jussow auch mit der Überarbeitung und gestalterischen Aufwertung der westlich anschließenden Wirtschaftsgebäude befasst. Als Auguste 1841 verstarb, erbte Kurfürstin Augustes unverheiratet gebliebene Tochter Prinzessin Karoline (1799–1854) das Schloss, das sie als Sommersitz nutzte. Nachdem Kurhessen 1866 von Preußen annektiert worden war, lebte von 1866 bis 1879 der preußische Generalleutnant Richard von Kalkreuth (1808–1879) in Schloss Schönfeld. 1880 gelangte die Anlage an die Nebenlinie des Hauses Hessen, Hessen-Philippsthal. 1906 erstand die Stadt Kassel das Schloss, renovierte die Gebäude und machte den Park der Öffentlichkeit zugänglich.
(UH)

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Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Kurfürst Wilhelm II. schenkt seiner Gemahlin Auguste den Landsitz Schloss Schönfeld, 1. Mai 1821“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/6158_kurfuerst-wilhelm-ii-schenkt-seiner-gemahlin-auguste-den-landsitz-schloss-schoenfeld> (aufgerufen am 25.11.2025)

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