Kurfürst Wilhelm II. genehmigt den Bau der neuen Verbindungsflügel an Schloss Wilhelmshöhe
Ereignis
Was geschah
Die Idee, die drei separaten Gebäude des damals noch Weißenstein genannten Schlosses durch geschwungene, eingeschossige Gänge zu verbinden, wurde erstmalig bereits in einem von Landgraf Wilhelm IX. (1743–1821) genehmigten Entwurf von Heinrich Christoph Jussow (1754–1825) von 1791 visualisiert. 1798 konnten diese offenen, mit breiten Durchfahrten versehenen Terrassen errichtet werden. Die Dreiteiligkeit der Schlossanlage und die Ausblicke in die Landschaft blieben so im Wesentlichen erhalten.
Zur Zeit des Königreichs Westphalen wurde der nördliche Verbindungsgang als Vollgeschoss ausgebaut. Nach seiner Rückkehr aus dem Exil ließ der nunmehrige Kurfürst Wilhelm I. den südlichen Verbindungsbau in entsprechender Weise erweitern.
Sein Nachfolger Kurfürst Wilhelm II. (1777–1847) ließ die Galerien abreißen und verfügt am 12. Mai 1829 den Bau von neuen Zwischengebäuden auf den alten Souterrainmauern. In einem Kostenverzeichnis „über die allerhöchst intendierte Verbindung des Corps de Logis mit den beiden Flügeln des Schlosses Wilhelmshöhe“ führt der mit der Bauplanung beauftragte Oberhofbaumeister Johann Conrad Bromeis (1788–1855) auf: „Jeder dieser Verbindungs-Bauten soll nach der allerhöchsten Intension vom Grunde aus massiv erbauet und ohne das Souterrain drey Stockwerke hoch werden“1.
Die Räume in diesen Verbindungsflügeln waren als Erweiterung der Wohn- und Repräsentationsräume des Kurfürsten vorgesehen. Der Rückzug Wilhelms II. von der Regierung verhinderte aber den Innenausbau, der erst durch seinen Sohn Friedrich Wilhelm (1802–1875) verwirklicht wurde. 1840 wurden die Räume im Zweiten Zwischenbau zum Kirchflügel fertiggestellt und eingerichtet, die Gemächer im Bau zum Weißensteinflügel sogar erst 1848.
(UH)
Bezugsrahmen
Nachweise
Fußnoten
- Zitiert nach Ottersbach, a.a.O. Anm. 25. ↑
Literatur
- Rolf Bidlingmaier, Schloss Wilhelmshöhe in Kassel. Sommerresidenz der Landgrafen und Kurfürsten von Hessen, Fulda 2024, S. 107-118
- Christian Ottersbach, Der erste Zwischenbau auf Wilhelmshöhe. Eine Studie zu Entstehung, Ausstattung und Nutzung im 19. Jahrhundert, in: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde Bd. 115, 2010, S. 297-330
Weiterführende Informationen
- HStAM, 7 b 1, 352
- HStAM, 7 b 2, 148
- Heinrich Christoph Jussow, Schloß Wilhelmshöhe, Entwurf zum Corps de Logis mit Ansicht der Seitenflügel, Zeichnung, 1791
- Heinrich Ludwig Regenbogen, Schloß Wilhelmshöhe, nördlicher Verbindungsbau, Entwurf für die Beletage, Zeichnung,1829
- Blick auf Wilhelmshöher Schloss vom Rammelsberg aus, um 1840
- MHK Bestandskatalog Architekturzeichnungen: 2.3.24 Verbindungsbauten unter Kurfürst Wilhelm II.
Kalender
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Kurfürst Wilhelm II. genehmigt den Bau der neuen Verbindungsflügel an Schloss Wilhelmshöhe, 12. Mai 1829“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/7702_kurfuerst-wilhelm-ii-genehmigt-den-bau-der-neuen-verbindungsfluegel-an-schloss-wilhelmshoehe_kurfuerst-wilhelm-ii-genehmigt-den-bau-der-neuen-verbindungsfluegel-an-schloss-wilhelmshoehe_kurfuerst-wilhelm-ii-genehmigt-den-bau-der-neuen-verbindungsfluegel-an-schloss-wilhelmshoehe_kurfuerst-wilhelm-ii-genehmigt-den-bau-der-neuen-verbindungsfluegel-an-schloss-wilhelmshoehe> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/edbx/7702_kurfuerst-wilhelm-ii-genehmigt-den-bau-der-neuen-verbindungsfluegel-an-schloss-wilhelmshoehe_kurfuerst-wilhelm-ii-genehmigt-den-bau-der-neuen-verbindungsfluegel-an-schloss-wilhelmshoehe_kurfuerst-wilhelm-ii-genehmigt-den-bau-der-neuen-verbindungsfluegel-an-schloss-wilhelmshoehe