Der Bankier Amschel Mayer Rothschild kauft das Landgut „Grüneburg“
Ereignis
Was geschah
Am 17. Februar 1837 erwirbt der Bankier Amschel Mayer von Rothschild (1773–1855) das Grundstück und den im 18. Jahrhundert so benannten Gutshof „Schloss Grüneburg“, auf einer Anhöhe vor dem Eschenheimer Tor in Frankfurt am Main gelegen, und stellt den Besitz seinem Neffen Anselm Salomon Rothschild (1803–1874) zur Verfügung. Dessen Vater Salomon von Rothschild (1774–1855) ließ dort von 1844 bis 1845 ein schlossähnliches Landhaus erbauen, das „Neue Palais auf der Grünen Burg“. Zeitgleich mit der Errichtung der Villa legte der Frankfurter Gartenarchitekt Friedrich Grüneberg (1813–1893) einen Park mit Pavillons, Weiher und Voliere an.
Im Jahr 1877 kam die Anlage in den Besitz von Wilhelm Carl von Rothschild (1828–1901) und seiner Frau Hannah Mathilde (1832–1924), einer passionierten Gärtnerin. Der Park wurde vergrößert und von dem Frankfurter Landschaftsarchitekten Heinrich Siesmayer (1817–1900), der in Bockenheim eine renommierte Gartenbaufirma betrieb, im Stil englischer Landschaftsgärten gestaltet.
Die alten Gebäude des Gutshofes Grüneburg wurden zu Beginn der 1880er Jahre abgerissen und dort ab 1884 eine umfangreiche Gärtnerei errichtet. Ende der 1880er Jahre wurde der Park nochmals um das nördlich davon gelegene Gelände bis zur Miquelallee erweitert und von Philipp Siesmayer (1862–1935) gestaltet.
An der Stelle der zerstörten Villa im Zentrum des seit 1936 öffentlichen Grüneburgparks befindet sich heute eine Gedenkstele.
(UH)
Bezugsrahmen
Nachweise
Literatur
- Rüdiger Mertens, Die Villa Grüneburg, das sogenannte Grüneburgschlösschen in Frankfurt am Main, in: Evelyn Brockhoff/Heidrun Merk (Hrsg.), Frankfurter Parkgeschichten, Frankfurt am Main 2014 S. 49-56
- Barbara Vogt, Der Grüneburgpark und der Günthersburgpark - Gartenkunst und Landwirtschaft auf Rothschild'schen Landsitzen in Frankfurt, in: Evelyn Brockhoff/Heidrun Merk (Hrsg.), Frankfurter Parkgeschichten, Frankfurt am Main 2014 S. 57-64
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„Der Bankier Amschel Mayer Rothschild kauft das Landgut „Grüneburg“, 17. Februar 1837“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/7589_der-bankier-amschel-mayer-rothschild-kauft-das-landgut-grueneburg_der-bankier-amschel-mayer-rothschild-kauft-das-landgut-grueneburg> (aufgerufen am 25.11.2025)
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