Wirtschaftliche Folgen der Teilung und Förderungsmaßnahmen im Zonenrandgebiet

 

Ereignis

Was geschah

Sowohl die deutsche Wirtschaft als Ganzes wie die einzelnen Landkreise des sogenannte Zonenrandgebietes tragen durch die Teilung Deutschlands einen großen wirtschaftlichen Schaden davon. Gerade „regionale und örtliche Wirtschaftseinheiten“1 sind betroffen und stehen kurz vor der Aufgabe bzw. Zerstörung. Nahezu alle Wirtschaftsbereiche sind damit konfrontiert, im Falle Hessens insbesondere Kohle- und Kalibergwerke im Bereich Werra-Fulda. Ebenso sind Verkehrswege betroffen, die durch die auftretenden Schwierigkeiten unterbrochen sind. Das Gleiche gilt für die Energie- und Wasserversorgung.
Aufgrund der Auswirkungen der deutschen Teilung wird das Zonenrandgebiet als notleidendes Gebiet2 bezeichnet und dementsprechende Hilfs- und Versorgungsmaßnahmen beschlossen. Zu diesem notleidenden Gebiet gehören 106 Stadt- und Landkreise, wovon 29 direkt an die Demarkationslinie grenzen. Bund und Länder finanzieren diese Orte, um die wirtschaftliche Notlage zu beseitigen. Im Regionalen Förderungsprogramm3 wird das gesamte Zonenrandgebiet als Fördergebiet anerkannt. Bis zum Jahr 1963 bringt der Bund besonders auf den Gebieten der Landwirtschaft, des Gewerbes und der Infrastruktur rund eine Milliarde DM auf. Ebenso investieren die von der innerdeutschen Grenze betroffenen Länder Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hessen und Bayern zusammen etwa auch eine Milliarde DM in wirtschaftliche Hilfs- und Unterstützungsleistungen.
Die Bewohner des Zonenrandgebietes sollen aber auch auf kulturellem Gebiet ähnliche Verhältnisse vorfinden wie jene in den anderen Bundesländern. So kommt es mit dem Beschlusses dieses Gesetzes zur Organisation von Theater- und Festspielen, zur Förderung von Orchestern und Chören, zu Beihilfen zum Bau und zur Unterhaltung von Festhallen und kulturellen Tagungsstätten [...] sowie [zur Unterstützung von] Maßnahmen der Heimat- und Volkstumspflege.4 Außerdem werden Maßnahmen der Heimat- und Volkstumspflege, Büchereien und Bildungseinrichtungen sowie Vortrags- und Diskussionsabende, Männertage und ähnliche Einrichtungen der christlichen Kirchen durch Zuschüsse gefördert.5
(MW)

Bezugsrahmen

Nachweise

Fußnoten

  1. Mitten in Deutschland, S. 15
  2. Mitten in Deutschland, S. 16
  3. Mitten in Deutschland, S. 16
  4. Mitten in Deutschland, S. 16.
  5. Mitten in Deutschland, S. 16.

Literatur

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Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Wirtschaftliche Folgen der Teilung und Förderungsmaßnahmen im Zonenrandgebiet, 3. April 1954“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/4205_wirtschaftliche-folgen-der-teilung-und-foerderungsmassnahmen-im-zonenrandgebiet> (aufgerufen am 25.11.2025)

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