Klage des Juden Joseph von Staufenberg gegen den Rentmeister zu Burg-Gemünden

Protokolleinträge

Der Jude Joseph zu Staufenberg klagt vor dem Hofgericht Marburg gegen den Rentmeister von Burg-Gemünden, der ihm mit der Begründung, er habe den Zoll umgangen, zwei Pferde, einen Sattel, eine Tasche und anderes abgenommen und die Pferde verkauft hat. Da ein Vergleich scheitert, wird Joseph aufgefordert, nachzuweisen, daß vorher weder von ihm noch von anderen in Burg-Gemünden jemals Zoll von Wagen oder zum Verkauf durchgeführten Pferden verlangt worden ist. Gelingt ihm das, soll ihm der Rentmeister die abgenommenen Pferde und Gegenstände zurückgeben oder einen von vier Unparteiischen, von denen jede Seite zwei benennen soll, festzulegenden Ersatz leisten.
Was die 25 Taler angeht, die nach Josephs Aussage in der ihm abgenommenen Tasche waren, so erklärt der Rentmeister, daß er die Tasche im Beisein von Zeugen hat öffnen lassen und nur ein hebräisches Buch darin gefunden hat. Er ist bereit, das zu beeiden, verlangt aber, daß auch Joseph seine Aussage beeidet. Dieser wünscht Bedenkzeit und will vorerst nur über die 36 Taler verhandeln, die er für die beiden Pferde fordert. Das lehnt indessen der Rentmeister ab und erklärt, daß die Pferde von dem inzwischen verstorbenen Schultheißen für 13 fl. verkauft wurden.
Am 6. November wird vor dem Hofgericht erneut über die Klage verhandelt.

Marburg

Bl. 229v-230r; vgl. auch HStAM, Protokolle Nr. II Marburg C 7 Bd. 1

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• ∟ Bd. 6

Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0

„Klage des Juden Joseph von Staufenberg gegen den Rentmeister zu Burg-Gemünden“, in: Quellen zur jüdischen Geschichte <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/quellen-zur-juedischen-geschichte/alle-eintraege/4186_klage-des-juden-joseph-von-staufenberg-gegen-den-rentmeister-zu-burg-gemuenden> (aufgerufen am 25.11.2025)

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