Vor dem Marburger Hofgericht klagt Hans Eckel von Grindel gegen den Juden Gottschalck
Stückangaben
Regest-Typ
Protokolleintrag, stark beschädigt
Regest
Vor dem Marburger Hofgericht klagt Hans Eckel von Grindel gegen den Juden Gottschalck [in Schönstadt?], der ihm, als er vor etwa drei oder vier Wochen auf dem Weg nach Seelheim an seinem Hof vorbeiritt, versprochen hatte, ein Pferd zu besorgen. Bei dem folgenden Pferdetausch ist vereinbart worden, daß Gottschalck ein Aufgeld von 12 Talern bekommen sollte, wovon er 10 Taler auch erhalten hat. Als Eckel dann aber den Tausch rückgängig machen und sein Geld wiederhaben wollte, und als er ihn, nachdem er von Frankfurt zurückgekehrt war, schließlich des Tauschs wegen ansprechen konnte, war das von Eckel übernommene Pferd bereits tot. Gottschalck erklärt, daß das von ihm gelieferte Pferd gut war und ein Fohlen hatte, jedoch zugrunde gegangen ist, weil Eckel es bei schlechtem Wetter Tag und Nacht hat im Feld gehen lassen. Übrigens ist Eckel bald nach dem Tausch bei Gottschalck gewesen, ohne sich über das Pferd zu beklagen, für das Gottschalck, wie die Weinkaufsleute bezeugen können, keinerlei Währschaft geleistet hat.
Da ein Vergleichsvorschlag, wonach Gottschalck Eckel 5 Taler zurückgeben soll, von den Parteien abgelehnt wird, beschließt das Gericht, die Weinkaufsleute zu vernehmen.
Weitere Angaben
Bl. 185; vgl. auch Regest Nr. 2277 (1574 November 23)
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Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
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„Vor dem Marburger Hofgericht klagt Hans Eckel von Grindel gegen den Juden Gottschalck“, in: Quellen zur jüdischen Geschichte <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/quellen-zur-juedischen-geschichte/alle-eintraege/4676_vor-dem-marburger-hofgericht-klagt-hans-eckel-von-grindel-gegen-den-juden-gottschalck> (aufgerufen am 25.11.2025)
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