Einweihung der französisch-reformierten Kirche in Friedrichsdorf

Landgraf Friedrich VI. von Hessen-Homburg (1769–1829) hatte bereits im Jahr 1821 die Genehmigung zum Bau einer neuen Kirche an der Stelle des alten kleinen „temple“ in der 1687 von französischen Hugenotten gegründeten Stadt Friedrichsdorf am Taunus erteilt. Nachdem 1825 Heinrich Hübsch (1795–1863), der damals Architektur an der Frankfurter Städelschule lehrte, einen ersten Entwurf vorgelegt hatte, fertigte der Darmstädter Hofbaumeister Georg Moller (1784–1852), auf Wunsch von Landgräfin Elisabeth von Hessen-Homburg (1770–1840) von 1825 bis 1832 ebenfalls Pläne im neogotischen Stil. Die Kirchengemeinde, die einen schlichteren Stil präferierte, bat aber zudem den Frankfurter Architekten Rudolf Burnitz (1788–1849) um Entwürfe. Nach längeren Diskussionen entschied sich die Gemeinde 1832 für einen schlichten, spätklassizistischen Entwurf von Burnitz. Ausführender Bauinspektor war der Homburger Bauinspektor Jacob Westerfeld (1802–1886). Der ausgeführte Bau besitzt einen rechteckigen Grundriss mit einem zentralen Turm mit Spitzhelm an der Westfront, wobei die Turmspitze mit vergoldetem, mehrstrahligem Stern auf einen Vorschlag von Landgräfin Elisabeth zurückgeht. Die festliche Einweihung findet am 28. Juni 1837 in Anwesenheit von Landgraf Ludwig von Hessen-Homburg (1770–1839), Prinz Wilhelm von Preußen (1783–1851) und weiterer hochrangiger Gäste statt.
(UH)