Gesuch von Hanauer Goldarbeitergehilfen um finanzielle Unterstützung zur Auswanderung

 

Ereignis

Was geschah

Missernten in den Jahren 1845 und 1846 aufgrund schlechter Witterung und der Kartoffelfäule führten zu massiven Preissteigerungen und Lebensmittelknappheit. Die daraus resultierende Beschränkung der Ausgaben für Konsumartikel führte in Hanau vor allem in der Schmuckindustrie zu großen Problemen. Zwischen 1845 und 1847 verlor fast die Hälfte der dort Beschäftigten ihre Arbeit. Arbeitslose wurden zum Teil im Eisenbahnbau eingesetzt, ein Teil der Hanauer Gold- und Silberarbeiter fand Beschäftigung in Gewehrfabriken. 105 ehemalige Arbeiter in der Schmuckindustrie, die keine neue Anstellung gefunden hatten, entschlossen sich schließlich zur Auswanderung nach Amerika, weil sie in ihrer Heimat keine mehr Zukunft sahen. Da sie kein Geld für die Überfahrt hatten, wandten sie sich an den kurhessischen Landtag mit der Bitte um finanzielle Unterstützung. Es kam immer wieder vor, dass Gemeinden Ausreisewilligen die Auswanderung finanzierten. Auf lange Sicht erschien dieses günstiger, als den Armen über Jahre hinweg vor Ort zu helfen. Am 28. Oktober 1848 verhandelte das Kasseler Parlament die Sache, die Auswanderung war bereits für den 15. November geplant. Für die Auswanderung sprach aus Sicht der Behörden, dass man die Arbeiter als „ein sehr unruhiges und gefährliches Element“ ansah, das hohe Kosten für polizeiliche Maßnahmen verursachen könnte.
(StF)

Bezugsrahmen

Nachweise

Literatur

Weiterführende Informationen

  • [Die Verhandlung des Kurhessischen Landtags über das Gesuch der Hanauer Goldarbeiter, 28. Oktober 1848]

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Nachnutzung

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Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

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