Franz Dingelstedt geht als Korrespondent nach Paris
Ereignis
Was geschah
1836 war Franz Dingelstedt (1814–1881), der Dichter des später vertonten „Weserlieds“, als Hilfslehrer am Lyceum Fridericianum in Kassel angestellt worden. Hier gründete er mit Freunden den literarischen Zirkel „Stiftshütte“, dem unter anderem Friedrich Wilhelm Müller(1801–1889), Karl Friedrich Oetker (1809–1881) und Heinrich Josef König (1790–1869) angehörten.
Die 1836 in der Zeitschrift „Europa“ publizierten satirischen „Bilder aus Hessen-Kassel“ sowie die 1837 erschienen „Spaziergänge eines Kasseler Poeten“ brachten ihm allerdings 1838 die Strafversetzung an das Gymnasium in Fulda ein. In der „Verbannung“ verfasste er 1839 den Roman „Die neuen Argonauten“, für den er aufgrund des Vorwurfs von Blasphemie eine Geldstrafe erhielt.
Im Oktober 1841 quittierte er den Schuldienst und wurde Redakteur der „Augsburger Allgemeinen Zeitung“. Nachdem seine „Lieder eines kosmopolitischen Nachtwächters“, in denen er die Gesellschaft der kurhessischen Residenzsstadt aufs Korn nahm, noch anonym erscheinen konnten, fielen sie allerdings Anfang Dezember 1841 der preußischen Zensur anheim. Daraufhin wird Dingelstedt von seiner Zeitung als Korrespondent nach Paris geschickt.
Im Jahr 1846 wurde der bislang hauptsächlich journalistisch tätige Dingelstedt Dramaturg am Hoftheater in Stuttgart, dann Theaterdirektor in München, Weimar und Wien und leitete ab 1870 das Wiener Burgtheater.
(StH/UH)
Bezugsrahmen
Nachweise
Literatur
- Eckhart G. Franz (Hrsg.), Die Chronik Hessens, Dortmund 1991, S. 233 f.
- Edmund Sindermann (Hg.), Franz Frhr. von Dingelstedt. Der Dichter des Weserliedes, Rinteln 1981
Weiterführende Informationen
- HStAM, Best.16, 6147
- Zeno.org: Franz von Dingelstedt, Lieder eines kosmopolitischen Nachtwächters (eingesehen am 28.7.2021)
- Wikipedia: Franz von Dingelstedt (eingesehen am 28.7.2021)
- Wikipedia: Stiftshütte (Kassel)
- Wikipedia: Weserlied
Kalender
Siehe auch
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Personen
- Hessische Biografie: König, Heinrich Joseph
- Hessische Biografie: Müller, Friedrich Wilhelm
- Hessische Biografie: Oetker, Karl Friedrich Konrad
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Franz Dingelstedt geht als Korrespondent nach Paris, Dezember 1841“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/6315_franz-dingelstedt-geht-als-korrespondent-nach-paris> (aufgerufen am 25.11.2025)
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