Marburger Landrat beantragt friedliche Nutzung der Sprengstoffwerke Allendorf

 

Ereignis

Was geschah

Der Marburger Landrat August Eckel (1896–1978; SPD) fordert in einem Antrag an die großhessische Landesregierung in Wiesbaden die zukünftige friedliche Nutzung der Anlagen der Sprengstoffwerke Allendorf und Herrenwald bei Allendorf (ab 1960: Stadtallendorf). Die beiden Fabriken (Sprengstofffabrik der Dynamit Nobel AG und Sprengstofffabrik der Westfälisch-Anhaltischen-Sprengstoff AG) entstanden ab 1939 auf einem gut 1.000 Hektar großen Gelände in der Gemarkung der etwa 18 Kilometer östlich von Marburg gelegenen Landgemeinde Allendorf. Auftraggeber war die deutsche Wehrmacht, betrieben wurden die industriellen Großbetriebe von der „Gesellschaft m. b. H. zur Verwertung chemischer Erzeugnisse“ (kurz: Verwertchemie), einer Tochterfirma der Dynamit AG (DAG) bzw. der Westfälisch-Anhaltischen Sprengstoff-Actien-Gesellschaft (WASAG). Beide Sprengstofffabriken arbeiteten bis zum 27. März 1945. Am 30. März 1945 besetzten amerikanische Panzerverbände Allendorf, sechs Tage später auch das Gelände der Sprengstoffwerke. Am 19. Januar 1946 befiehlt die amerikanische Militärregierung die Demontage und Zerstörung der als kriegswichtige Anlagen eingestuften Sprengstofffabriken. Daraufhin erfolgt bis Ende 1949 die Sprengung von 97 Produktionsgebäuden, 53 Munitionsbunkern, 27 Transformator- und Unterstationen und sieben Notstrom- und Turbinenstationen.
(KU)

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Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

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