Bundestagswahlergebnisse in Hessen

 
Bezugsort(e)
Land Hessen
Themenbereich
Politik

Ereignis

Was geschah

Bei der Bundestagwahl bleibt in Hessen die CDU mit 41,3 % vor der SPD mit 38 % stärkste Partei. Die FDP steigert sich auf 10,9 %, die Grünen fallen auf 5,6 %. 2,7 % der Wählerinnen und Wähler stimmen für Republikaner und NPD. Die CDU erringt damit 22 Mandate (davon 13 Direktmandate), die SPD 20 (neun Direktmandate) und die FDP sechs.

Gewählte Abgeordnete

SPD

Daubertshäuser, Klaus (1943–2008); Bundestagsabgeordneter; Driedorf; Wahlkreis 130: Lahn-Dill (45,6 %)
Ebert, Eike (geb. 1940); Angestellter; Darmstadt; Wahlkreis 143: Darmstadt (39,3 %)
Horn, Erwin (1929–2006); Oberstudiendirektor; Fernwald; Wahlkreis 131: Gießen (41,6 %)
Kübler, Dr. Klaus (1936–2007); Vizepräsident des Bundesgesundheitsamtes a.D.; Bensheim; Landesliste (16)
Lange, Brigitte (1939–2012); Hausfrau; Marburg; Landesliste (15)
Marx, Dorle (geb. 1957); Rechtsanwältin; Bad Vilbel; Landesliste (10)
Peter, Horst (1937–2012); Lehrer; Kassel; Wahlkreis 125: Kassel (46,9 %)
Pfuhl, Albert (1929–2005); Landrat a.D.; Schwalmstadt 2; Wahlkreis 127: Schwalm-Eder (47,8 %)
Reuter, Bernd (geb. 1940); Bauingenieur; Nidderau 1; Landesliste (13)
Schaich-Walch, Gudrun (geb. 1946); Physikalisch-Technische Assistentin; Frankfurt am Main; Landesliste (14)
Schuster, Dr. Werner (1939–2001); Arzt; Idstein-Heftrich; Landesliste (17)
Sperling, Dr. Dietrich (1933–2023); Lehrer; Königstein im Taunus; Landesliste (3)
Tappe, Joachim (1942–2012); Pädagogischer Leiter; Witzenhausen; Wahlkreis 126: Werra-Meißner (53,8 %)
Voigt, Karsten D. (geb. 1941); Volkshochschuldirektor; Frankfurt am Main 1; Landesliste (7)
Walther, Rudi (1928–2010); Bürgermeister a.D.; Zierenberg; SPD; Wahlkreis 124: Waldeck (48,6 %)
Weiler, Barbara (geb. 1946); kaufmännische Angestellte; Künzell; Landesliste (6)1
Wieczorek, Dr. Norbert (1940–2022); Bankangestellter; Rüsselsheim; Wahlkreis 141: Groß-Gerau (41,8 %)
Wieczorek-Zeul, Heidemarie (geb. 1942); Lehrerin; Wiesbaden; Landesliste (1)
Wittich, Berthold (1933–2025); Konrektor a.D.; Ludwigsau; Wahlkreis 128: Hersfeld (46,4 %)
Zapf, Uta (geb. 1941); Hausfrau; Dreieich; Landesliste (4)

CDU

Augustin, Anneliese (1930–2021); Apothekerin; Kassel; Landesliste (17)
Bayha, Richard (1929–1993); Landwirt; Linsengericht 2; Wahlkreis 137: Hanau (44,2 %)2
Bohl, Friedrich (geb. 1945); Rechtsanwalt, Notar; Marburg-Cappel; Wahlkreis 129: Marburg (42,3 %)
Böhm, Wilfried (geb. 1934); Diplom-Volkswirt; Melsungen; Landesliste (11)
Dregger, Dr. Alfred (1920–2002); Oberbürgermeister a.D.; Fulda; Wahlkreis 132: Fulda (56,7 %)
Gres, Joachim (geb. 1947); Rechtsanwalt; Frankfurt am Main 1; Wahlkreis 139: Frankfurt am Main II (43,4 %)
Hörsken, Heinz-Adolf (1938–1996); Hauptgeschäftsführer; Bad Honnef 1; Landesliste (15)
Jagoda, Bernhard (1940–2015); Staatssekretär; Schwalmstadt-Treysa; Landesliste (5)3
Jung, Michael (geb. 1951); Rechtsanwalt; Elbtal-Hangenmeilingen; Wahlkreis 135: Rheingau-Taunus-Limburg (51,2 %)
Kappes, Dr. Franz-Hermann (1938–1992); Rechtsanwalt; Bensheim; Wahlkreis 145: Bergstraße (46,5 %)4
Lehr, Prof. Dr. Ursula (1930–2022); Bundesministerin; Bonn-Röttgen; Landesliste (8)
Lenzer, Christian (1933–2022); Bundestagsabgeordneter; Herborn/Burg; Landesliste (9)
Lippold, Dr. Klaus (geb. 1943); Geschäftsführer; Dietzenbach; Wahlkreis 142: Offenbach (47,1 %)
Pfeffermann, Gerhard O. (1936–2019); Elektroingenieur; Darmstadt-Kranichstein; Landesliste (7)5
Riesenhuber, Dr. Heinz (geb. 1935); Bundesminister; Frankfurt am Main 80; Wahlkreis Frankfurt am Main I – Main-Taunus (48,6 %)
Rönsch, Hannelore (geb. 1942); Angestellte; Wiesbaden; Wahlkreis 136: Wiesbaden (43,2 %)
Roth, Adolf (geb. 1937); Diplom-Volkswirt; Gießen; Landesliste (12)
Schwarz-Schilling, Dr. Christian (geb. 1930); Bundesminister; Büdingen 1; Wahlkreis 134: Wetterau (44,2 %)
Sothmann, Bärbel (geb. 1939); Betriebswirt SGD; Bad Homburg vor der Höhe; Wahlkreis 133: Hochtaunus (48,4 %)
Steinbach-Hermann, Erika (geb. 1943); Dipl.-Verwaltungswirtin; Frankfurt am Main 50; Wahlkreis 140: Frankfurt am Main III (42,9 %)
Stockhausen, Karl (1928–2002); Landwirtschaftsmeister; Twistetal-Berndorf; Landesliste (22)
Warrikoff, Dr. Alexander (1934–2020); Geschäftsführer; Münster-Altheim; Wahlkreis 144: Odenwald (44,7 %)

FDP

Babel, Dr. Gisela (geb. 1938); Landtagsabgeordnete; Marburg; Landesliste (3)
Funke-Schmitt-Rink, Margret (1946–1998); Studienrätin; Wiesbaden; Landesliste (6)
Gries, Ekkehard (1936–2001); Rechtsanwalt; Oberursel (Taunus); Landesliste (4)
Kolb, Dr. Heinrich (geb. 1956); Unternehmer; Babenhausen; Landesliste (5)
Otto, Hans-Joachim (geb. 1953); Rechtsanwalt; Frankfurt am Main; Landesliste (2)
Solms-Hohensolms-Lich, Dr. Hermann-Otto Prinz zu (geb. 1940); Unternehmer; Lich; Landesliste (1)
(LV)

Bezugsrahmen

Nachweise

Fußnoten

  1. Weiler legte ihr Bundestagsmandat am 14. August 1994 nieder, nachdem sie ins Europäische Parlament gewählt worden war. Für sie rückte Dr. Jörg-Diether Dehm (geb. 1950) aus Frankfurt am Main in den Bundestag nach.
  2. Bayha verstarb während der Legislaturperiode am 3. November 1993. Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth würdigte ihn in der 189. Plenarsitzung am 11. November 1993: Plötzlich und unerwartet verstarb am 3. November 1993 unser Kollege Richard Bayha. Richard Bayha wurde am 15. März 1929 in Altenhaßlau geboren. Nach dem Besuch der Volksschule, der Handelsschule und der Ackerbauschule wurde er selbständiger Landwirt.
    Der Landwirtschaft und ihren vielfältigen Problemen fühlte sich Bayha sein ganzes Leben hindurch eng verbunden. Er gehörte zu den Mitbegründern des Bundes der hessischen Landjugend, war Jahre hindurch Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Gelnhausen und Kreislandwirt.
    1954 schloß sich Bayha der CDU an. Zunächst Mitglied des Gemeindevorstandes in Altenhaßlau, wurde er schließlich Mitglied des Kreistages in Gelnhausen. Ab 1970 übernahm Bayha für sechs Jahre als Abgeordneter des Hessischen Landtages politische Verantwortung. 1976 wurde er als Abgeordneter in den Deutschen Bundestag gewählt. Er gehörte dem Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten als ordentliches Mitglied an und bekleidete seit 1987 den Vorsitz des CDU-Bundesfachausschusses Agrarpolitik.
    Neben seiner Tätigkeit im Deutschen Bundestag war Richard Bayha in zahlreichen landwirtschaftlichen Organisationen und Unternehmungen aktiv. Seit der friedlichen Revolution in der früheren DDR engagierte er sich in vielfältiger Weise bei der Umstrukturierung der ostdeutschen Landwirtschaft.
    Er war ein politisch und sozial engagierter Mensch, ein geselliger und liebenswerter Kollege.
    Ich spreche den Angehörigen des Verstorbenen, besonders seiner Frau und seinen drei Kindern, namens des ganzen Hauses unsere Anteilnahme aus. Der Deutsche Bundestag betrauert den Tod Richard Bayhas und wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
    Plenarprotokoll 12/189, S. 16227. Für ihn rückte am 11. November 1993 Oberstudienrat Dr. Norbert Herr (1944–2021) aus Fulda nach.
  3. Jagoda schied am 7. Februar 1993 aus, nachdem er zum Präsidenten der Bundesanstalt für Arbeit ernannt worden war. Für ihn rückte am 8. Februar 1993 der Polizeibeamte Erhard Niedenthal (1932–2024) aus Wiesbaden nach (Landesliste, Platz 27).
  4. Kappes verstarb während der Legislaturperiode am 24. August 1992. Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth würdigte ihn in der 102. Plenarsitzung am 8. September 1992: Wir trauern um Dr. Franz-Hermann Kappes, der am 24. August 1992 allzufrüh, im 54. Lebensjahr, an Herzversagen gestorben ist.
    Franz-Hermann Kappes wurde am 5. November 1938 in Wiesbaden geboren. Nach dem erfolgreich absolvierten Studium der Rechtswissenschaft und der Philosophie in Münster und München arbeitete er zunächst im höheren Verwaltungsdienst des Bundes, danach in der Staatskanzlei des Landes Rheinland-Pfalz. 1977 bis 1985 war Franz-Hermann Kappes Landrat des Kreises Darmstadt-Dieburg und ließ sich dann als Rechtsanwalt in Darmstadt nieder.
    Franz-Hermann Kappes war 1962 der CDU beigetreten, und als er 1987 erstmals für den Bundestag kandidierte, erwarb er im ersten Anlauf das Mandat. Seither vertrat er den hessischen Wahlkreis Bergstraße im Deutschen Bundestag. Der Schwerpunkt der parlamentarischen Arbeit des Juristen lag im Rechtsausschuß, wo er zuletzt Obmann seiner Fraktion war. Er hat uns im Verfassungsausschuß vertreten.
    Daneben galt sein vielfältiges ehrenamtliches Engagement dem kirchlichen und dem sozialen Bereich, im sozialen vor allem der Drogenhilfe.
    Um die Verbindung zu seinem ursprünglichen Beruf nicht zu verlieren, behielt er auch als Abgeordneter seinen Lehrauftrag an der Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer bei, wo er öffentliches Recht lehrte.
    Franz-Hermann Kappes starb unerwartet einen Tag nach seiner silbernen Hochzeit. Unser aller Anteilnahme gilt seiner Frau und seinen drei Kindern.
    Der Deutsche Bundestag wird Franz-Hermann Kappes ein dankbares und ehrendes Gedenken bewahren.
    Plenarprotokoll 12/102, S. 8661. Für ihn rückte am 29. September 1992 die Kunsthistorikerin Dr. Sissy Geiger aus Darmstadt nach (Landesliste, Platz 26).
  5. Pfeffermann legte sein Mandat nach seiner Ernennung zum Staatssekretär im Bundesministerium für Post und Telekommunikation am 6. September 1993 nieder. Für ihn rückte am selben Tag der Geschäftsführer Wolfgang Erler (geb. 1957) aus Waldbrunn (Westerwald) nach (Landesliste, Platz 28).

Literatur

Weiterführende Informationen

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Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

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Empfohlene Zitierweise

„Bundestagswahlergebnisse in Hessen, 2. Dezember 1990“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/1592_bundestagswahlergebnisse-in-hessen> (aufgerufen am 25.11.2025)

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