Umgehung des Zoll zwischen Steinheim am Main und Frankfurt durch fremde Juden

HStAM 81 Hanauer Regierung Nr. B 1/84 1/2 - 63  
Laufzeit / Datum
1549 September 6
Bearbeitung
Uta Löwenstein

Stückangaben

Regest

Die Juden Ysach aus Markt Einersheim (Marckendersheim), Gumprecht aus Pretzfeld (Bretfeld), Joseph aus Hallstadt, Seligman aus Hirschaid (Hirtzscheide), Marx aus Kettenheim und Seligman aus Weitersdorf bekunden, daß sie am Vortag in Aschaffenburg einen Nachen oder Schilch gemietet haben, um damit zur Frankfurter Messe zu fahren. Ihnen ist gesagt worden, daß sie unterwegs zwei mainzische und eine hanauische Zollstelle am Main anzufahren hätten, doch sind sie in der Absicht, den Zoll zu umgehen, in Steinheim ausgestiegen und bis Dietesheim (Düdelsheim) zu Fuß gegangen. Nachdem sie den Nachen wieder erreicht hatten, haben sie den Bootsführer angewiesen, am Zoll zu Kesselstadt vorbeizufahren. In Dörnigheim sind sie jedoch von hanauischen Beamten aufgegriffen und verhaftet worden. Sie schwören Urfehde und geloben, die Buße von 120 Taler binnen drei Tagen zu bezahlen. Die Bürgschaft dafür übernehmen der Goldschmied Salman zu Hanau und Simon Tuffel zu Windecken.

Ausfertigung

Papier mit aufgedrücktem Siegel

Ausstellungsort

Hanau

Nachnutzung

Rechtehinweise

Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Umgehung des Zoll zwischen Steinheim am Main und Frankfurt durch fremde Juden“, in: Quellen zur jüdischen Geschichte <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/quellen-zur-juedischen-geschichte/alle-eintraege/6377_umgehung-des-zoll-zwischen-steinheim-am-main-und-frankfurt-durch-fremde-juden> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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