Der Jude Libmann zu Obermöllrich beklagt sich bei Graf Philipp von Waldeck d. Ä. wegen eines Überfalls

HStAM 115/39 Nr.  
Laufzeit / Datum
1565 [Oktober] - Oktober 25
Bearbeitung
Uta Löwenstein

Stückangaben

Regest

Der Jude Libman von Obermöllrich, der überfallen und von den Tätern mit seinen eigenen Waffen von der kaiserlichen Straße in den Graben gedrängt wurde, so daß er seine Habe und beinahe auch das Leben verlor, klagt Graf Philipp von Waldeck d. Ä., daß er auf dem Rechtsweg nichts gegen die Straßenräuber ausrichten kann, weil er sie nicht erkannt hat. Er bittet Graf Philipp, dafür zu sorgen, daß er seine Habe zurückerhält, und ist bereit, sich mit den Tätern, mit denen er weiter nicht rechten will, vor dem Kasseler Gericht auseinanderzusetzen, sofern diese Forderungen an ihn haben. Libman hat in gleicher Sache kürzlich den waldeckischen Amtmann in Frankfurt angesprochen und auf dessen Empfehlung hin eine Supplik eingereicht, auf die aber noch keine Antwort erfolgt ist.
Am 25. Oktober entscheidet Graf Philipp, daß er die nicht geständigen Täter weder bestrafen noch zu einer Entschädigung des Juden zwingen kann, solange dieser nicht beweist, daß er durch sie geschädigt wurde. Falls Libman klagen will, soll ihm das unbenommen sein.

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Nachnutzung

Rechtehinweise

Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

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„Der Jude Libmann zu Obermöllrich beklagt sich bei Graf Philipp von Waldeck d. Ä. wegen eines Überfalls“, in: Quellen zur jüdischen Geschichte <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/quellen-zur-juedischen-geschichte/alle-eintraege/4112_der-jude-libmann-zu-obermoellrich-beklagt-sich-bei-graf-philipp-von-waldeck-d-ae-wegen-eines-ueberfalls> (aufgerufen am 26.11.2025)

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