Beraubung des Juden Joackim

HStAM 115/39 Nr.

Laufzeit / Datum

1553 Februar 25 - April 5

Bearbeitung

Uta Löwenstein

Stückangaben

Regest

Beraubung des Juden Joackim
Der Jude Joackim. der einige Zeit unter waldeckischem Schutz in Korbach und später in Höringhausen gelebt hat, klagt Graf Wolrad von Waldeck am 25. Februar, daß er um Fastnacht in der hohen Mark vor Korbach überfallen und beraubt worden ist. Auf seln Bitten haben die Korbacher die Spur des Täters, der vermutlich aus der Gegend um Wolfhagen stammt, bis vor ein Haus in Höringhausen verfolgt, sie dort aber verloren. Auf Graf Wolrads Weisung hat sich Joackim an die Wolff von Gudenberg um Unterstützung gewandt, ersucht aber Graf Wolrad, sich bei ihnen ebenfalls für ihn zu verwenden, damit der Raub auf freier kaiserlicher Straße und der damit begangene Landfriedensbruch nicht ungesühnt bleiben. Sollten sie ihre Hilfe verweigern, bittet Joackim, den Landgrafen von Hessen einzuschalten.
Am 24. März wiederholt Joackim seine Klage und erklärt, daß Hilfe von den Wolff von Gudenberg, die das Schreiben des Grafen Wolrad nicht beantwortet haben, nicht zu erwarten ist. Er bittet Graf Wolrad, sich bei Landgraf Philipp von Hessen dafür zu verwenden, daß ihm sein Verlust von den Höringhäusern, die dem Täter Unterschlupf gewährt und ihm zur Flucht verholfen haben, ersetzt wird.
Am 5. April fordert Landgraf Philipp die Wolff von Gudenberg auf, dafür zu sorgen, daß der Straßenräuber und seine Helfer, sofern sie sich auf ihrem Gebiet aufhalten, Graf Wolrad Buße leisten und dem Juden das Seine erstatten. Eine Kopie dieses Schreibens geht an Graf Wolrad.