Reichsstatthalter Sprenger wird Leiter der Hessischen Landesregierung
Ereignis
Was geschah
Der Gauleiter und Reichsstatthalter Jakob Sprenger (1884–1945; NSDAP) übernimmt aufgrund einer am Vortrag von Reichskanzler Adolf Hitler (1889–1945) unterzeichneten Ernennungsurkunde die Führung der bisher von Ministerpräsident (Staatsminister) Philipp Jung (1884–1965) geleiteten hessischen Landesregierung.
Sprenger hat sich schon seit der Entmachtung des ersten NS-Staats- und Ministerpräsidenten Ferdinand Werner (1876–1961) im Herbst 1933 die letzte Entscheidung in allen Grundsatz- und Personalfragen der Landesverwaltung vorbehalten. Der Chef seines im Sommer 1933 eingerichteten Statthalterbüros, Gauinspekteur Heinrich Reiner (1892–1946) in Darmstadt, wird als Staatssekretär ständiger Vertreter Sprengers, der weiterhin in Frankfurt residiert.
Die Stellung Darmstadts als Landeshauptstadt wie die Eigenstaatlichkeit des Volksstaates Hessen werden damit weiter geschwächt.
(OV)
Bezugsrahmen
Nachweise
Literatur
- Eckhart G. Franz (Hrsg.), Die Chronik Hessens, Dortmund 1991, S. 374 f.
Kalender
Siehe auch
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Personen
- Hessische Biografie: Jung, Philipp Wilhelm
- Hessische Biografie: Reiner, Heinrich
- Hessische Biografie: Sprenger, Jakob
- Hessische Biografie: Werner, Ferdinand
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Reichsstatthalter Sprenger wird Leiter der Hessischen Landesregierung, 1. März 1935“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/744_reichsstatthalter-sprenger-wird-leiter-der-hessischen-landesregierung> (aufgerufen am 27.11.2025)
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