Verhaftung zahlreicher Gewerkschafter bei Besetzung der Gewerkschaftshäuser

 

Ereignis

Was geschah

Wie von der NSDAP geplant, besetzen SS und SA am Tag nach dem „Tag der Arbeit“ in ganz Deutschland alle Häuser des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbunds (ADGB), der Einzelgewerkschaften, die Redaktionen der Gewerkschaftszeitungen sowie die Büros der Bank der Arbeiter, Angestellten und Beamten. Dabei werden zahlreiche Gewerkschafter auch aus der Führungsspitze der deutschen Gewerkschaften verhaftet. Das gesamte Vermögen der Gewerkschaften wird beschlagnahmt, alle Bankkonten gesperrt. Das Gießener Gewerkschaftshaus in der Schanzenstraße wird von der SA besetzt. Die Gewerkschaftsfunktionäre werden dabei in Schutzhaft genommen oder entlassen. Der „Wetzlarer Anzeiger“ berichtet, in Wetzlar habe die Aktion unter der Leitung des NSDAP-Kreisleiters und Ortsgruppenleiters Wilhelm Haus (1899–1955) gestanden. Sie diene dem Zweck, die gewerkschaftlichen Organisationen im Sinne des nationalen Staates zu überwachen. Ein Eingriff in das Geschäftsgebaren der Gewerkschaften sei nur insoweit beabsichtigt, als sie den Interessen der Arbeiterschaft und des nationalen Staatsaufbaus zuwiderlaufen sollte. Die Aktion sei ohne Zwischenfälle verlaufen und an zuständiger Stelle werde betont, daß die Arbeiterschaft keinen Grund zur Beunruhigung habe. Die Ueberwachung sei im Interesse der Arbeiterschaft und ihrer Aufwendungen, die sie für die Gewerkschaften geleistet hat und noch leistet, notwendig gewesen.
(OV)

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Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

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