Gründung des „Oberhessischen Vereins für Volksbildung“

 

Ereignis

Was geschah

Am 14. Januar 1893 bewirbt der österreichische Schriftsteller Leopold von Sacher-Masoch (1836–1895) im „Büdinger Allgemeinen Anzeiger“ den neu gegründeten „Oberhessischen Verein für Volksbildung“ (OVV) in Lindheim, welcher den „sozialen Frieden“ herstellen möchte, um die antisemitische Bewegung von Otto Böckel (1859–1923) in Hessen zurückzudrängen. Der erste Erfolg war die Friedberg-Büdinger Stichwahl-Niederlage des Böckel-Anhängers Johannes Bähr bei der Reichstagswahl 1893.1 Sacher-Masoch lebt seit 1890 in Lindenheim und war Autor des Romans „Venus im Pelz“ (1870), welcher den Begriff „Masochismus“ prägte. Nun gründete er Gesangs-, Musik- und Theatervereine sowie die Volksbühne im Jahr 1894 und die 20. Volksbibliothek. Durch Schenkungen und Erwerb baute der OVV ein breit gefächertes Fortbildungs- und Vortragsspektrum auf und vergab Stipendien für Ackerbau- und Gewerbeschulen. Der zeitnahe Tod am 9. März 1895 verkürzte Sacher-Masochs Arbeit vorzeitig.
(StH)

Bezugsrahmen

Nachweise

Fußnoten

  1. Bähr unterlag hier in der Engeren Wahl dem Nationalliberalen Waldemar Graf von Oriola. Vgl. Thomas Klein, Die Hessen als Reichstagswähler, Bd. 3, Marburg 1995, S. 85.

Literatur

Weiterführende Informationen

Kalender

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/edbx/6777_gruendung-des-oberhessischen-vereins-fuer-volksbildung_gruendung-des-oberhessischen-vereins-fuer-volksbildung