Eröffnung des Saalbaus in Frankfurt mit einem Konzert

 

Ereignis

Was geschah

Die im Winter 1858/59 in Frankfurt am Main gegründete „Saalbau-Actien-Gesellschaft“ hatte sich zum Ziel gesetzt, den Bau eines angemessenen Festsaals für kulturelle Festivitäten wie Konzerte, Empfänge und Versammlungen zu realisieren. 1859 konnte dafür ein Grundstück auf dem Areal des einstigen Junghofs erworben werden. Die ehemals abgeschlossene Fläche des Hofes sollte zur Neuen Mainzer Straße hin geöffnet und eine Verbindung in Richtung des Roßmarkts geschaffen werden. An der neuen Junghofstraße sollte der Saalbau seinen Platz finden. Um dem geplanten Gebäude eine angemessene Gestalt zu geben, wurde ein Architektenwettbewerb veranstaltet. Der Frankfurter Architekt Rudolf Heinrich Burnitz (1827–1880) belegte den zweiten Platz mit einem Entwurf, der dann letztendlich zur Ausführung ausgewählt wurde. Im Jahr 1860 begann man mit den Bauarbeiten. Das festgelegte Raumprogramm forderte neben einem großzügigen Festsaal weitere Säle sowie Räumlichkeiten für gewerbliche Nutzung in dem Gebäude. Zudem war es notwendig, das von einer Straße durchbrochene Grundstück durch eine Verbindungsglied zusammenzuführen. Dies löste der Architekt durch einen Überbrückungsbau, der als besonders repräsentativer Bauteil auch den Haupteingang zum Gebäude markierte. Bei der Fassadengestaltung des dreistöckigen Hauptgebäudes, das in spitzem Winkel von der Junghofstraße und der Neuen Schlesingergasse eingefasst wurde, bediente sich der Architekt der Formensprache der italienischen Renaissance. Das Gebäude beherbergte im ersten Obergeschoss den großen Festsaal, der nahezu 2.000 Personen fasste und Sitz- und Stehplätze nicht nur im Parkett, sondern auch auf umlaufenden Galerien und in den darunter liegenden Logen bereitstellte. Neben diesem großen Saal im südlichen Teil des Baukomplexes gab es einen kleineren Konzertsaal im ersten Geschoss des nördlichen Traktes und einen dritten Saal ähnlicher Größe im Verbindungsbau. Mit einem festlichen Konzert in dem prächtig ausgestatteten großen Saal – gespielt wurde Joseph Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ – wurde der Saalbau am 18. November 1861 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. In der Folge bildete das Gebäude, in dem regelmäßig die Konzerte der Frankfurter Museumsgesellschaft stattfanden, für acht Jahrzehnte ein bedeutendes Zentrum des Frankfurter Konzertlebens. Nachdem der Saalbau in den Jahren 1936/37 von Seiten der Stadt grunderneuert worden war, fiel das Gebäudeensemble zu Anfang des Jahres 1944 einem Bombenangriff zum Opfer.
(UH)

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