Oskar Henschel wird Alleininhaber der Maschinenfabrik Henschel & Sohn in Kassel

Nach dem Tod seines Vaters Carl Henschel (1810–1860) wird der 23-jährige Oskar Henschel (1837–1894) am 22. November 1860 alleiniger Eigentümer der Firma Henschel & Sohn. Die Kasseler Maschinenfabrik hatte sich seit der Auslieferung der ersten Lokomotive 1848 auf den Bau dieser allenthalben dringend benötigten Schienenfahrzeuge konzentriert. Schon ein Jahr zuvor war der Enkel von Anton Henschel (1780–1861) zum Teilhaber der Firma ernannt worden. Unter der Leitung von Oscar Henschel erlebt das Unternehmen, das sich aus einem Handwerksbetrieb entwickelt hatte, einen rasanten Aufschwung. Während am 4. Oktober 1860 die fünfzigste ausgelieferte Lokomotive der Unternehmensgeschichte gefeiert worden war, waren bei seinem Tod 1894 bereits über viertausend Lokomotiven produziert worden. Dementsprechend stieg die Mitarbeiterzahl von 350 auf 1.600, aus einem mittelgroßen Familienbetrieb war ein weltweit agierendes Unternehmen geworden. Am 22. Juni 1862 heiratete Oskar Henschel Sophie Caesar (1841–1915), die nach seinem Tode das Unternehmen bis zur Volljährigkeit des gemeinsamen Sohnes Karl Henschel (1873–1924) erfolgreich weiterführte.
(UH)

• Kassel-Lexikon, Bd. 1, Kassel 2009, S. 256-259
• Thomas Siemon, Die Familie: 200 Jahre Henschel in Kassel, Berlin 2018

• LAGIS – Zeitgeschichte in Hessen: Fertigstellung der 10.000. Henschel-Lokomotive in Kassel, 8. August 1910
• Wikipedia: Henschel & Sohn (eingesehen am 23.11.2021)

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

„Oskar Henschel wird Alleininhaber der Maschinenfabrik Henschel & Sohn in Kassel, 22. November 1860“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/6466_oskar-henschel-wird-alleininhaber-der-maschinenfabrik-henschel-sohn-in-kassel> (aufgerufen am 25.11.2025)

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