Festnahme des Oberpolizeidirektors Ludwig von Manger in Kassel
Ereignis
Was geschah
Wegen der Verwicklung in die sogenannte Drohbriefaffäre wird der Oberpolizeidirektor Ludwig von Manger (1770–1847) mit sämtlichen Beamten der Oberpolizeidirektion in Kassel festgenommen.
Nur wenige Tage nach der Auflösung des von Kurfürst Wilhelm II. (1777–1847) als oppositionell empfundenen Schönfelder Kreises im Juni 1823 hatte den hessischen Fürsten ein anonymer Drohbrief erreicht, der eine neue Verfassung und die Beendigung der politischen Einflussnahme der allgemein unbeliebten Mätresse, der von ihm 1821 zur Gräfin Reichenbach erhobenen Emilie Ortlöpp (1791–1843), forderte. Der Kurfürst setzte sofort eine Sonderkommission ein, die allerdings keine konkreten Täter ermitteln konnte. Ludwig von Manger wurde 1827 begnadigt.
Die Drohbriefaffäre trug zu den politischen Spannungen in Kurhessen bei, die im Januar 1831 zur Unterzeichnung einer neuen, liberalen Verfassung und letztendlich im September 1831 zur Übertragung der Regentschaft an den Kurprinzen Friedrich Wilhelm(1802-1875) führten.
(UH)
Bezugsrahmen
Nachweise
Literatur
- Winfried Speitkamp, Restauration als Transformation, Darmstadt 1986, S. 508 f., 515
- Eckhart G. Franz (Hrsg.), Die Chronik Hessens, Dortmund 1991, S. 215
Weiterführende Informationen
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Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Festnahme des Oberpolizeidirektors Ludwig von Manger in Kassel, 10. Juli 1824“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/6185_festnahme-des-oberpolizeidirektors-ludwig-von-manger-in-kassel> (aufgerufen am 25.11.2025)
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