König Jérôme von Westphalen hält Einzug in Kassel
Ereignis
Was geschah
Nachdem Kaiser Napoleon Bonaparte (1769–1821) im August 1807 die Einrichtung des neuen Königreichs Westphalen mit Kassel als Hauptstadt verkündet hatte, hält am 10. Dezember 1807 sein jüngster Bruder König Jérôme Bonaparte (1784–1860) mit seiner Gemahlin Katharina von Württemberg (1783–1835) festlichen Einzug in der Stadt. Das Schloss Wilhelmshöhe wird in „Napoleonshöhe“ umbenannt und dient als Sommersitz der fürstlichen Familie. Die übrige Zeit des Jahres residierte Jérôme jedoch im alten Landgrafenschloss, das 1811 weitgehend abbrannte. In der Folge verlegte er seine Residenz in den umfangreichen Gebäudekomplex des ab 1815 sogenannten Schloss Bellevue.
Seine nur sechs Jahre dauernde Regentschaft war geprägt durch die Errichtung eines französischen Modellstaats mit der ersten geschriebenen Verfassung und dem ersten Parlament eines deutschen Landes. Im Juli 1808 beschloss er den Umbau des Museum Fridericianum zu einem „Palast der Stände“, in dem 1810 die zweite Sitzungsperiode des westphälischen Parlaments stattfand. Für die von ihm geschätzten Theater- und Opernaufführungen ließ er neben Schloss Napoleonshöhe das 1810 eröffnete Theater im französischen Empire-Stil errichten.
Aufgrund des ihm zugeschriebenen häufigen Gebrauchs des Spruches „Morgen wieder lustig!“ wurde Jérôme in Kassel auch „König Lustik“ genannt.
(UH)
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Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
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„König Jérôme von Westphalen hält Einzug in Kassel, 10. Dezember 1807“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/6052_koenig-jerome-von-westphalen-haelt-einzug-in-kassel> (aufgerufen am 25.11.2025)
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