Georg-Büchner Preis an Wolfgang Koeppen

 

Ereignis

Was geschah

Der Georg-Büchner-Preis, der ursprünglich als Stiftungspreis der Hessischen Regierung zur Ehrung herausragender Persönlichkeiten aus Hessen oder mit Bezug zu Hessen fungierte, wird seit 1951 als Literaturpreis durch die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung an deutschsprachige Schriftsteller*innen vergeben. In diesem Jahr erhält Wolfgang Koeppen (1906–1996) den Büchner-Preis und das dotierte Preisgeld in Höhe von 8.000 DM.1 Koeppen erlangte durch seine Romanveröffentlichungen wie „Tauben im Gras“, „Das Treibhaus“ und „Tod in Rom“ und seine Reisebücher Bekanntheit, und gilt als wichtiger Vertreter der Nachkriegsliteratur.2 Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung verleiht ihm laut Urkundentext den Georg-Büchner-Preis, da „dessen Romane von der Verantwortung des Schriftstellers getragen sind, gesellschaftliche Zustände zu beobachten und ihre Schwächen aufzudecken. So liegt ein Gesamtwerk vor, das sich gleichermaßen durch Mut wie durch künstlerische Darstellungskraft auszeichnet.“3 Verliehen wird der Preis im Rahmen der Herbsttagung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung im Landestheater Darmstadt, die Laudatio auf den Preisträger hält der Literaturhistoriker Walter Jens,4 der mit den Worten schließt: „Wenn Koeppen die hellen Bilder, Licht und Zartheit, sieht, hält er sie fest und betrachtet sie lange. Sein Stil gewinnt dann eine Nuance schwebender Gelassenheit, die sich sehr gut mit der Schwermut verträgt: Musik und Melancholie, David und Saul, gehören zusammen.“5 Koeppen selbst stellt in seiner Dankesrede Bezug zu Georg Büchner, dem Namensgeber des Literaturpreises her, als er sagt: „Ich bekenne mich zu Georg Büchner. Ich bekenne mich zu dem Beruf des Schriftstellers. Ich glaube an das Wort.“6
(NT)

Bezugsrahmen

Nachweise

Fußnoten

  1. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.6.1962, S. 16: Kulturelle Nachrichten.
  2. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.6.1962, S. 16: Kulturelle Nachrichten.
  3. Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung: Auszeichnungen: Georg-Büchner Preis: Wolfgang Koeppen: Urkundentext.
  4. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.10.1962, S. 20: Spuren in den Hades.
  5. Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung: Auszeichnungen: Georg-Büchner Preis: Wolfgang Koeppen: Laudatio.
  6. Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung: Auszeichnungen: Georg-Büchner Preis: Wolfgang Koeppen: Dankrede.

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Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

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„Georg-Büchner Preis an Wolfgang Koeppen, 20. Oktober 1962“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/5530_georg-buechner-preis-an-wolfgang-koeppen_georg-buechner-preis-an-wolfgang-koeppen> (aufgerufen am 26.11.2025)

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