Ausstellung mit Werken des Malers Alexej von Jawlensky in Wiesbaden

 

Ereignis

Was geschah

Im Museum Wiesbaden beginnt eine von der deutschen Malerin und Kunsthändlerin Galka Scheyer (1889–1945) vermittelte und vom Nassauischen Kunstverein organisierte Ausstellung mit Werken des russischen Malers Alexej von Jawlensky (1864 oder 18651–1941). Der in der Umgebung der rund 260 Kilometer nordwestlich von Moskau gelegenen Stadt Torschok geborene Künstler gilt als Vertreter des Expressionismus und zählt zum Umfeld der von Wassily Kandinsky und Franz Marc initiierten Redaktionsgemeinschaft Der Blaue Reiter. Die Werkschau, die Gemälde, Zeichnungen und Aquarelle Jawlenskys zeigt, stößt bei Publikum und Kritik auf positive Resonanz und wird nicht zuletzt finanziell ein großer Erfolg. Gezeigt werden auf der Ausstellung, die in der vom Nassauischen Kunstverein gemeinsam mit der Wiesbadener Gesellschaft für bildende Kunst veranstalteten Reihe „Januar/Februar-Ausstellung“ stattfindet außerdem Bilder von den modernen Malern Heinrich Campendonk (1889–1957) und Gustav Schönleber (1851–1917). Alexej von Jawlensky fühlt sich in der früheren Residenzstadt freundlich aufgenommen und macht Wiesbaden zu seinem ständigen Wohnsitz.2 Galka Scheyer bringt den Maler mit den Bauhaus-Künstlern Lyonel Feininger (1871–1956), Wassily Kandinsky und Paul Klee zusammen, mit denen 1924 eine Ausstellungsgemeinschaft unter dem Namen „Die Blaue Vier“ entsteht. Mit Unterstützung Scheyers knüpft Jawlensky außerdem Kontakt zu dem vermögenden Wiesbadener Kunstsammler und Mäzen Heinrich Kirchhoff (1874–1934), der den Maler jahrelang unterstützt. Zwischen beiden Männern entwickelt sich eine enge Freundschaft. Jawlensky erhält 1934 die deutsche Staatsbürgerschaft. Später erteilen ihm die Nationalsozialisten Malverbot und beschlagnahmen 72 seiner in deutschen Museen ausgestellten Werke, von denen drei in der am 19. Juli 1937 in den Münchener Hofgarten-Arkaden eröffneten Ausstellung „Entartete Kunst“ zur Schau gestellt werden.
(KU)

Bezugsrahmen

Nachweise

Fußnoten

  1. Das Geburtsjahr von Alexej von Jawlensky ist in seinem Antrag auf Zulassung zur Petersburger Kunstakademie im Jahre 1890 und in einem amtlichen Dienstzeugnis vom 31. Dezember 1894 jeweils mit 1865 angegeben. In seinen Memoiren bezieht sich der Künstler allerdings immer auf das Geburtsjahr 1864. Vgl. den Artikel zu Alexej von Jawlensky in Wikipedia, Anm. 1-3.
  2. Aus den Erinnerungen Jawlenskys, zitiert nach Tayfun Belgin (Hrsg.), Alexej von Jawlensky, Reisen, Freunde, Wandlungen, Heidelberg 1996, S. 118: „Im Jahre 1921 reiste ich von Ascona nach Wiesbaden, wo eine große Ausstellung von meinen letzten Arbeiten und von meinen starken Vorkriegsköpfen war. In Wiesbaden hatte ich damals einen großen Erfolg. Ich begegnete dort sehr netten Menschen, und das bestimmte mich, meinen Wohnsitz in Wiesbaden zu nehmen. Dort malte ich einige Jahre nur meine großen abstrakten Köpfe. Ich war so konzentriert auf diese Arbeiten und wollte einen so vollkommen wie möglich geistigen Inhalt erreichen.“

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