Promotion einer japanischen Doktorandin zum Dr. med. in Marburg

 

Ereignis

Was geschah

Die im Januar 1903 mit einem Postschiff nach Deutschland gelangte Japanerin Tada Urata (1873–1936) erwirbt als erste Frau an der Philipps-Universität Marburg den akademischen Doktorgrad im Fach Medizin. Sie ist damit zugleich die erste in Deutschland promovierte japanische Medizinerin.
Die japanische Doktorandin erwirbt ihren akademischen Grad deutlich vor der offiziellen Einführung des Frauenstudiums an der Philipps-Universität, die erst zum Wintersemester 1908/09 – als eine der letzten unter den europäischen Hochschulen – Frauen zum Studium zulässt.1 Möglich wird dies durch einen Erlass vom 24. September 1900, der es Frauen, die im Ausland studiert haben, ermöglicht, eine Zulassung zur medizinischen, zahnärztlichen oder pharmazeutischen Staatsprüfung im Deutschen Reich zu erhalten. Urata hatte sich gemäß dieser Verordnung als offiziell approbierte Ärztin ohne Schwierigkeiten seit dem Sommersemester 1903 als Hörerin im Marburg einschreiben können. Tada Urata kehrt im Frühsommer 1905 nach Japan zurück. Sie lässt sich 1906 zunächst in Tokyo als Augenärztin nieder und eröffnet später im japanischen Bezirk der chinesischen Hafenstadt Tianjin eine Klinik.
(KU)

Bezugsrahmen

Nachweise

Fußnoten

  1. Die erste in Marburg promovierte deutsche Universitätsabsolventin wurde am 3. September 1907 – also immer noch vor der offiziellen Zulassung von Frauen zum Studium an preußischen Universitäten – Alix Westerkamp (1876–1944).

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Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

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