Goldhausen

Die Lage von Goldhausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
4,5 km südwestlich von Korbach
Lage und Verkehrslage
Siedlung am Westhang des Eisenbergs mit einfachen, im wesentlichen parallel zum Hang verlaufenden Straßenzügen und geringer Siedlungsdichte. Verkehrsanbindung an die von Korbach nach Südwesten (Medebach) und Süden (Frankenberg) führenden Straßen
Siedlungsentwicklung
Die frühe Nennung von 1254 setzt zu diesem Zeitpunkt noch keine Siedlung voraus, die erst im 15. Jahrhundert für Bergarbeiter von den Grafen von Waldeck angelegt wird.
Historische Namensformen
- Goldenberg (1254) [Westfälisches Urkundenbuch 4,3, S. 330-331, Nr. 556]
- golthusen (1550) [Karl Schäfer, Geschichte der Eisenindustrie in der ehemaligen Grafschaft Waldeck, S. 182, Dokument Nr. 7]
- Goldhausen (1733) [HStAD Bestand P 23 Nr. 56]
Bezeichnung der Siedlung
- castrum et oppidum (1254) [pauschale Bezeichnung zusammen mit Korbach und Waldeck]
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Büddefeld
- Eisenberg (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
- Goldenberg, Burg (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
- Wallburg Eisenberg (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3487562, 5679352
UTM: 32 U 487493 5677520
WGS84: 51.248909° N, 8.820799° O
Statistik
Ortskennziffer
635015030
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 462, davon 186 Acker (= 40.26 %), 34 Wiesen (= 7.36 %), 158 Holzungen (= 34.20 %)
- 1961 (Hektar): 467, davon 139 Wald (= 29.76 %)
Einwohnerstatistik
- 1620: 8 Häuser
- 1650: 5 Häuser
- 1738: 16 Häuser
- 1770: 16 Häuser, 85 Einwohner
- 1885: 171, davon 171 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1895: 190, davon 190 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 227, davon 219 evangelisch (= 96.48 %), 5 katholisch (= 2.20 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Eisenberg
- 1755/1757: Fürstentum Waldeck, Amt Eisenberg
- bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Eisenberg
- 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt des Eisenbergs (Sitz in Korbach)
- 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt Eisenberg (Sitz in Korbach)
- 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis des Eisenbergs
- 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis des Eisenbergs
- 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis des Eisenbergs
- 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
Altkreis
Waldeck
Gemeindeentwicklung
Am 01.07.1970 als Stadtteil in die Stadt Korbach eingemeindet.
Gericht
- 1814: Oberjustizamt des Eisenbergs in Korbach
- 1850: Kreisgericht Korbach
- 1868/69: Amtsgericht Korbach
Herrschaft
- In einem Vertrag mit den Bischöfen Otto von Münster und Simon von Paderborn von 1254 verspricht Graf Adolf von Waldeck seiner künftigen Gattin Ethellendis von Lippe die Hälfte der Herrschaft über die Burgen Waldeck und Goldenberg sowie die Hälfte der Stadt Korbach.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Im 18. Jahrhundert sind zahlreiche Güter in Goldhausen von den Herren von Rhena als Lehen ausgetan.
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
Von Beginn an Filialgemeinde von Nieder-Ense, 2018 zum Kirchspiel Nieder-Ense und Eppe
Bekenntniswechsel
Da Filial von Nieder-Ense, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Nieder-Enser Pfarrer Dietrich Hecker nach 1541.
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Abbau am Eisenberg wurde mindestens seit dem 12. Jahrhundert bis 1619 betrieben, danach waren die Erzvorräte weitgehend erschöpft.
Nachweise
Literatur
- Jens Kulick, Goldbergbau am Eisenberg bei Goldhausen
- Goldhausen. Waldecksche Ortssippenbücher 17
- Lehnsregister der Familie v. Rhena, 1734 - 1814
- Bockshammer, Grafschaft Waldeck, S. 212, 216-228,
- Bau- und Kunstdenkmäler Kassel N.F. 3 (Kreis des Eisenberges), S. 79-81,
- Langenbeck, Die evangelischen Geistlichen, in: Geschichtsblätter für Waldeck und Pyrmont 42 (1950), S. 102
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Goldhausen, Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1550_goldhausen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/1550