Ersuchen um Geleit von mehreren Juden in Hanau, die vom Landknecht zu Nieder-Rodenbach ohne Geleit aufgegriffen wurden

Nachdem sie vom Landknecht zu [Nieder]Rodenbach ohne Geleit aufgegriffen, nach Hanau geschickt und mit 6 fl. gebüßt worden sind, suchen bei der Kanzlei Hanau folgende Juden um Geleit an: Raphael, lebt bei Emden zu Waldhausen [Wolthusen], hantiert und handelt mit Medizin und will nach Kitzingen; Jacob, lebt unter dem Markgrafen von Ansbach in Stübig in Franken; Lieb von Geinsheim bei Oppenheim; Wolf, lebt unter Michel Zollern zu Gerolzhofen (Gereltz); David aus Fauerbach bei Friedberg; Abraham, lebt im Schutz der Burg Gelnhausen; Mayer und eine alte Frau namens Eva, die unter Michel Zollern zu Rimbach leben; der aus Würzburg gebürtige Esaias, der nach Rückingen will.
Die Kanzlei entwirft daraufhin das Formular für einen Geleitsbrief für Juden, die nach Altenhaßlau, Bieberau und weiter zur Grenze ziehen wollen, und erteilt dieses Geleit Jacob, Wolf, David, Abraham, Mayer und Eva. Esaias erhält einen gesonderten Geleitsbrief, und Raphael wird das Geleit bis Frankfurt gewährt.
Die Kanzlei vermerkt bei dieser Gelegenheit auch, daß in dem zwei Meilen vor Würzburg gelegenen Rimbach Libman und Benjamins Witwe Elsa unter denen von Grumbach leben. Schmuel ist nach Würzburg gezogen. Nathan von Rimbach soll jetzt zu Kleinsteinach bei Haßfurt wohnen.

Bl. 7-8; vgl. auch HStAM, 81 Regierung Hanau B 1/93/3 Bl. 23

Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0

„Ersuchen um Geleit von mehreren Juden in Hanau, die vom Landknecht zu Nieder-Rodenbach ohne Geleit aufgegriffen wurden“, in: Quellen zur jüdischen Geschichte <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/quellen-zur-juedischen-geschichte/alle-eintraege/5688_ersuchen-um-geleit-von-mehreren-juden-in-hanau-die-vom-landknecht-zu-nieder-rodenbach-ohne-geleit-aufgegriffen-wurden> (aufgerufen am 26.11.2025)

https://lagis.hessen.de/resolve/de/qjg/5688