Klage des Metzgers Hans Schwartz zu Fulda gegen den Juden Simon zu Kesselstadt

HStAM 86 Hanauer Nachträge Nr. 25895  
Laufzeit / Datum
1587 Juni 17/27
Bearbeitung
Uta Löwenstein

Stückangaben

Regest

Der Fuldaer Metzger Hans Schwartz berichtet Räten und Befehlhabern zu Hanau, daß der Jude Simon zu Kesselstadt am Gallustag [Oktober 16] 1585 beim Kronberger Markt vier Ochsen für 80 fl. bei ihm gekauft und bei der folgenden Frankfurter Fastenmesse zu bezahlen versprochen hat. Als die Bezahlung nicht erfolgte, haben Schwartz und seine Geschäftspartner Simon 1586 solange in Fulda inhaftieren lassen, bis Simons Frau in Gegenwart der Hanauer Juden Abraham und Mosche sowie eines Bevollmächtigten der Verkäufer mit einem jüdischen Eid geschworen hat, sofort nach der Entlassung ihres Mannes 20 fl. und bei den vier folgenden Frankfurter Messen jeweils 15 fl. zu bezahlen. Da Simon aber nur die ersten beiden Raten entrichtet hat, bittet Schwartz, ihn zur Zahlung anzuhalten oder, wenn er Ausflüchte macht, seine Frau auf Kosten der Gläubiger in Schuldhaft zu nehmen, bis die Forderung beglichen ist.
Die Räte lehnen die Verhaftung der Frau ab, sichern Schwartz aber zu, daß Simon festgenommen werden soll, sofern man seiner habhaft wird. Allerdings hat er vor der eingeklagten Schuld die offen stehenden Forderungen der Herrschaft Hanau zu bezahlen.

Ausfertigung

Papier, Präsentatum und Dorsalvermerk vom 17. Juni 1587

Weitere Angaben

Bl. 9-10

Nachnutzung

Rechtehinweise

Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Klage des Metzgers Hans Schwartz zu Fulda gegen den Juden Simon zu Kesselstadt“, in: Quellen zur jüdischen Geschichte <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/quellen-zur-juedischen-geschichte/alle-eintraege/5675_klage-des-metzgers-hans-schwartz-zu-fulda-gegen-den-juden-simon-zu-kesselstadt> (aufgerufen am 27.11.2025)

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