Vertreibung eines Juden aus Gelnhausen und Niederlassung in Ortenberg
Stückangaben
Regest
Der hanauische Keller zu Ortenberg berichtet nach Hanau, daß ein Jude, den man kürzlich mit Frau, Kindern und den siebzigjährigen Eltern aus Gelnhausen, wo die Eltern an die fünzig Jahre gelebt haben, vertrieben hat, ihn und den königsteinschen Keller gebeten hat, die Familie für ein bis drei Wochen in Ortenberg und Ranstadt, wo sie Verwandte haben ("befreundt seindt") zu dulden.
Nachdem diese Frist inzwischen verstrichen ist, hat der Jude, der die Zustimmung der königsteinschen Mitherrschaft bereits besitzt, den Keller gebeten, sich dafür zu verwenden, daß ihm auch von der Regierung Hanau die Niederlassung in Ortenberg gestattet wird. Der Keller empfiehlt, der Bitte stattzugeben, da sich der Jude in Gelnhausen und Ortenberg "gegen menniglich zimlich und one klag gehalten" hat und "dinsthafft und unverdrossen ist".
Ausfertigung
Papier, mit aufgedrücktem Verschlußsiegel, Präsentatum Hanau, den 1. Juni 1574
Archivangaben
Arcinsys-ID
Archivkontext
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Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Vertreibung eines Juden aus Gelnhausen und Niederlassung in Ortenberg“, in: Quellen zur jüdischen Geschichte <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/quellen-zur-juedischen-geschichte/alle-eintraege/4717_vertreibung-eines-juden-aus-gelnhausen-und-niederlassung-in-ortenberg> (aufgerufen am 25.11.2025)
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