Forderungen an den Juden Heiem zu Münzenberg

HStAM 86 Nr. 6000  
Laufzeit / Datum
1539 Juni 24 - September 1
Bearbeitung
Uta Löwenstein

Stückangaben

Regest

Forderungen an den Juden Heiem zu Münzenberg
Nachdem sich der hanauische Keller zu Münzenberg bei Räten und Befehlhabern zu Hanau bereits am 24. Juni für den Münzenberger Juden Heiem verwandt hat, klagt dieser am 26. Juni, daß ihn Graf Friedrich Magnus von Solms unerachtet seines von Hanau gewährten Schutzes vor zwei Monaten mit Drohungen gezwungen hat, 20 fl. für eine vor sieben Jahren zu Unrecht über ihn verhängte Strafe zu bezahlen. Aufgrund dieser Zahlung fordert nun Graf Ludwig von Stolberg-Königstein seinerseits 40 fl. von Heiem und es steht zu fürchten, daß auch andere Mitherren Ansprüche erheben werden. Auf die daraufhin geäußerte Bitte der Räte, Forderungen an Heiem bis zu einer Einigung aller münzenbergischen Herren zurückzustellen, antwortet Graf Ludwig zu Stolberg am 1. Juli, daß er nach der Zahlung an den Grafen von Solms ebenfalls eine Abschlagszahlung beanspruchen kann. Trotzdem gelingt es den Räten am 11. August, Graf Ludwig zu bewegen, seine Forderungen bis zur Ankunft des hanauischen Vormunds Graf Wilhelm von Nassau auf sich beruhen zu lassen. Graf Bernhard zu Solms, der wegen seiner Forderungen an Heiem (Heigel) dessen Außenstände in Bellersheim hat pfänden lassen, wird von den Räten am 1. September gebeten, diese Pfändung wieder aufzuheben und sich ebenso wie Graf Ludwig bis zum nächsten Baumeistertag zu gedulden.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Forderungen an den Juden Heiem zu Münzenberg“, in: Quellen zur jüdischen Geschichte <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/quellen-zur-juedischen-geschichte/alle-eintraege/3639_forderungen-an-den-juden-heiem-zu-muenzenberg> (aufgerufen am 25.11.2025)

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