Erbach · Schloss

Erbach, Schloss. Blick in den Rittersaal. Aquatinta. Georg L. Kress von Kressenstein, 1832
Enthaltene Fenster
Katalogdaten
Gegenwärtiger Bestand
Der einst viel umfangreichere Bestand an Glasmalereien bis um 1530/40 ist durch Verkäufe einzelner Scheiben resp. ganzer Scheibengruppen im Laufe des 20. Jahrhunderts empfindlich dezimiert worden. Gegenwärtig umfasst die Erbacher Sammlung in Rittersaal, Einhard- (Schloss-) und Hubertus-Kapelle noch ca. 48 Scheiben und Scheibenfragmente aus der Bearbeitungszeit (Fig. 35, 42f., 46, 48, 53, 59, 65, 70, Abb. 15–39) und eine etwa doppelt so große Anzahl an Scheiben, die zwischen der Mitte des 16. Jahrhunderts und dem 19./20. Jahrhundert entstanden sind1. Im Rittersaal sind alle Scheiben in Rautenverglasungen eingesetzt, die frühestens der Zeit um 1900 entstammen (Fig. 36); die Scheiben in der Hubertuskapelle waren schon 1873 in Butzenverglasungen eingelassen. Allein das Fenster der Einhard-Kapelle überliefert ein älteres, wenn auch nicht ursprüngliches Konzept der Präsentation der Glasmalereien (Fig. 35).
Bibliographie
Kat. Erbach 1808, S. 38–40, bzw. 21812, S. 45 (summarische, an den handschriftlichen Katalog 1805ff. angelehnte Auflistung der in Rittersaal und Begräbnis-Kapelle präsentierten Glasmalereien; 1812 erstmals Erwähnung des Beerfeldener Fensters in der »Eginhard«- bzw. Einhard-Kapelle); Jäger (1824), S. 17f. (würdigt das »Farbenspiel der Fenstermalereyen, die sämmtlich aus dem Alterthum sind«, und gibt eine kurze, dem gedruckten Katalog folgende Beschreibung der Fenster in Rittersaal und Begräbnis-Kapelle); Rittersaal im Schlosse zu Erbach im Odenwalde, Offenbach/M. 1832, S. 21f., 24, Taf. 1, 3f. (im Text Kat. Erbach 1808 bzw. 21812 folgend); Kat. Erbach 1868, S. 12–14, 17 (detaillierte Auflistung der im Rittersaal präsentierten Glasmalereien; Erwähnung eines Fensters in der Kapelle); Schäfer 1891, S. 61f., 66, 74f. (Beschreibung von ausgewählten Glasmalereien in der Schlosskapelle, der Hubertus-Kapelle und im Rittersaal; Schäfer würdigt namentlich die Scheiben aus Altenberg a. d. Lahn und Wimpfen am Berg); Oidtmann 1898, S. 236–238 (folgt in Auswahl und Reihenfolge der von ihm erwähnten Scheiben Schäfer 1891); Fischer 1914, S. 285, bzw. 21937, S. 261 (Charakterisierung der Sammlung); Morneweg, Erbach, 1924, S. 66f., 72, 84 (vergleichsweise genaue Auflistung der Glasmalereien im Rittersaal und in den angrenzenden Kapellen mit Hinweisen auf Restaurierungen im frühen 20. Jh.); Sherrill 1927, S. 132f. (hebt von den Glasmalereien im Rittersaal namentlich die Scheiben aus Altenberg und Wimpfen hervor); Alexander Röder, Kunstwerke aus aller Welt im Erbacher Schloss, in: Erbach Odw. und seine berühmten Sammlungen, Erbach 1952, S. 45–59, hier S. 54 (Erwähnung); Erbach im Odenwald. Amtlicher Führer durch Erbach und sein Schloß, Heidelberg 1959 (21967), S. 37 (dto.); Hess 1995/96 (grundlegende Untersuchung zu Geschichte, Bestand und Bedeutung der Erbacher Glasgemälde-Sammlung im Vergleich mit anderen Sammlungen der Zeit); Daniel Hess, Im Dämmerlicht des Mittelalters – Graf Franz von Erbach und die Wiederentdeckung der Glasmalerei zwischen Aufklärung und Romantik, in: Akademie-Journal 1997/1, S. 2–6 (Kurzfassung von Hess 1995/96 mit stärkerer historischer Akzentuierung); Teubner/Bonin 1998, S. 279 (lediglich Erwähnung); Helga Bartmann/Peter W. Sattler, Schloss Erbach. Ein Führer durch die Residenz und ihre gräflichen Sammlungen, Schwetzingen 2000, S. 49, 52 (aktueller Führer mit kurzem, mitunter fehlerhaftem Überblick über die Verglasungen des Rittersaals und der Einhard-Kapelle); Glüber 2006, S. 48 (geht im Kontext der Frage der Datierung des Rittersaals auch beiläufig auf die Glasmalereien ein); Götz-Mohr/Maderna 2007, S. 33, 34 (lediglich Erwähnung der Glasmalereien in Rittersaal und Einhard-Kapelle); Dehio Hessen, II, 2008, S. 221f. (Erwähnung der Sammlung).
Nachweise
Fußnoten
- Die Anzahl der Scheiben und Fragmente aus dem Bearbeitungszeitraum bis 1530/40 lässt sich nicht exakt festlegen. Im vorliegenden Fall wurde z.B. auf die Katalogisierung einer Rundscheibe mit dem Wappen Löffelholz (Rittersaal, Fenster VI, 5a) und einer kleineren Rundscheibe mit dem Wappen Haller (Rittersaal, Fenster VII, 3b) verzichtet, da sich in beiden Fällen die Datierung in die erste oder zweite Hälfte des 16. Jh. nicht klären ließ. – Eine Auflistung der nachmittelalterlichen Scheiben kann hier aus Platzgründen nicht geleistet werden. Sofern es sich um Werke der Zeit bis ca. 1800 handelt, stammen sie teils vom Mittelrhein, teils aus Schwaben, Franken, Bayern und der Schweiz. Gleichwohl wäre die vollständige Erfassung und Bearbeitung des aktuell noch nicht inventarisierten Bestandes eine dringliche Aufgabe. ↑
Drucknachweis
Die mittelalterlichen Glasmalereien in Oppenheim, Rhein- und Südhessen / Uwe Gast unter Mitwirkung von Ivo Rauch (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland Bd. III, 1), Berlin 2011
Nachnutzung
Rechtehinweise
Katalogdaten: Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br.
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Erbach · Schloss“, in: Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/mittelalterliche-glasmalereien-in-hessen/alle-objekte/105-1_erbach-schloss> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/cvmahessen/105-1




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