Wappen Leiningen/Westerburg (Frankfurt, Museum für Kunsthandwerk)

 
Datierung
um 1470
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Katalog

Von Daniel Hess

Abmessungen

Die Scheibe wird von Lotz, 1880, S. 436, auf Schloß Westerburg erwähnt, wo auch ihr ursprünglicher Standort zu vermuten ist. Zusammen mit Nr. 2, 4f. gelangte sie um 1926/33 in den Besitz der Freiherrn von Riedesel auf Schloß Eisenbach in Oberhessen und wurde 1950 aus dem Kunsthandel angekauft.

Erhaltung

Leichte Korrosion auf den Innen- und Außenseiten. Originale Verbleiung bis auf die Umgebung der Flickstücke erhalten; einzelne Bleibrüche. Die Wappen sind in eine neutrale Rautenverglasung eingelassen, die mit gelb/violetten Blüten aus unbemaltem Tonglas verziert ist (s. Abb. bei Beeh-Lustenberger, 1965). Hölzerne, braun gestrichene Fensterrahmen vom Vorbesitzer auf Schloß Eisenbach.

Ikonographie, Komposition

Die beiden Wappenschilde der Grafen von Leiningen und Westerburg waren ursprünglich wohl Bestandteil von Wappenscheiben mit Helmzier und Helmdecke, wie sie im späten 15. Jh. im profanen wie kirchlichen Bereich in großer Zahl überliefert sind. Ein Fragment der Helmzier des Wappens Westerburg dürfte in Nr. 5 als Flickstück verwendet worden sein.

Farbigkeit

Drei weiße Adler mit silbergelben Schnäbeln und Krallen auf blauem, rankenverziertem Schild; roter, mit gelben Kreuzen belegter Schild mit dunkelgelbem Holzkreuz im Zentrum.

Stil, Datierung

Obgleich sich die Scheiben stilistisch nicht exakt datieren lassen, spricht vieles für die Argumentation Beeh-Lustenbergers, die eine Entstehung unter Graf Reinhart I. zu Leiningen und Westerburg vorgeschlagen hat. Diesem geborenen Grafen von Westerburg und Schaumburg war nach dem Tod seiner Großmutter 1470 ein großer Teil der Grafschaft Leiningen zugefallen, so daß er sich nach der Verleihung der landgräflichen Würde 1475 fortan von Leiningen und Westerburg nannte.

Bildnachweis

CVMA A 11533f.

Nachweise

Drucknachweis

Die mittelalterlichen Glasmalereien in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet / Daniel Hess (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland Bd. III, 2), Berlin 1999, 165 f. [= 3. Wappen Leiningen/Westerburg]

Nachnutzung

Rechtehinweise

Katalogdaten: Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br.
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Wappen Leiningen/Westerburg (Frankfurt, Museum für Kunsthandwerk)“, in: Mittelalterliche Glasmalereien in Hessen <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/mittelalterliche-glasmalereien-in-hessen/alle-eintraege/207-5-03-01_wappen-leiningen-westerburg-frankfurt-museum-fuer-kunsthandwerk> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/cvmahessen/207-5-03-01

Wappen Leiningen/Westerburg (Nr. 3). Lahngebiet/Westerwald(?), um 1470. (Ausschnitt)Wappen Leiningen/Westerburg (Nr. 3). Lahngebiet/Westerwald(?), um 1470. (Ausschnitt)Wappen Leiningen/Westerburg: ES [= Erhaltungsschema] Nr. 3