Einsturz des südlichen Turmhelms von St. Peter in Fritzlar
Ereignis
Was geschah
Nachdem das Petersstift in Fritzlar im Zuge der Säkularisierung 1803 aufgehoben und die Stiftskirche zur Pfarrkirche herabgestuft worden war, verwahrloste das im Kern aus der Romanik stammende Kirchengebäude. Immer wieder wurden diverse Instandhaltungsmaßnahmen notwendig. 1822 bis 1828 wurde der Vierungsturm neu errichtet und 1856 konnte der damals an der Kasseler Gewerbeschule lehrende Georg Gottlob Ungewitter (1820–1864) die verfallene gotische Marienkapelle restaurieren.
Am 7. Dezember 1868 stürzt während der Morgenmesse infolge eines heftigen Sturms der schon seit längerem baufällige südliche Turmhelm der Kirche ein. Turmhelm und Mauerstücke stürzen auf das Langhaus und durchschlagen teilweise die Gewölbe. 21 Menschen sterben, weitere werden verletzt. Daraufhin wurden die beiden unterschiedlichen Turmhelme nach den Plänen des Marburger Universitätsbaumeisters Carl Schäfer (1844–1908) 1873 durch zwei Rautenhelme mit Dreiecksgiebeln im historisierenden Stil angelehnt an die rheinische Romanik ersetzt. Kleinere Renovierungsmaßnahmen folgten.
Das 1882 von dem späteren Erbauer der Kasseler Lutherkirche Hugo Schneider (1841–1925), geplante, puristisch im gotischen Stil angelegte Restaurierungskonzept wurde lange diskutiert und letztendlich aufgrund des Einspruchs des Bezirkskonservators Ludwig Bickell (1838–1901) nicht umgesetzt.
UH
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Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
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„Einsturz des südlichen Turmhelms von St. Peter in Fritzlar, 7. Dezember 1868“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/7725_einsturz-des-suedlichen-turmhelms-von-st-peter-in-fritzlar> (aufgerufen am 25.11.2025)
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