Ereignis
Was geschah
Bevor im September 1839 die erste Eisenbahnstrecke in Hessen zwischen Frankfurt und Höchst eröffnet werden konnte, gab es jahrelange Diskussionen über die Vor- und Nachteile des neuen Transportmittels. So verfasste Alexander Lips (1779-1838), Professor der Staatswissenschaft an der Universität Marburg, eine Abhandlung unter dem Titel „Die Unanwendbarkeit der englischen Eisenbahnen auf Deutschland und deren Ersatz durch Dampf-Fuhrwerk auf verbesserten Chausseen“, die 1833 in Marburg erschien. Es ging ihm dabei nicht um eine wissenschaftliche Studie, sondern „eine klare, allgemeinfaßliche, practische Darstellung […] für das große Publikum.“ Gleichzeitig wollte er verhindern, dass ein edler Enthusiasmus für eine „unnöthige“ Sache verschwendet würde.
Lips betrachtete vor allem die Nachteile, die ein Eisenbahnbau mit sich bringen würde. Ein wesentliches Problem sah er in der fehlenden Einheit Deutschlands. Er plädierte daher für die Benutzung von Dampffuhrwerken, bei denen es sich im Prinzip um mit Dampf betriebene Kutschen handelte, die auf Straßen fahren konnten. Die damit benötigten Verbesserungen im Straßenbau waren für ihn von großer Bedeutung. Gleichzeitig machte er jedoch auch deutlich, dass nun – egal ob mit Eisenbahnen oder Dampfwagen – eine neue Ära beginnen würde mit weitreichenden Auswirkungen auf Industrie und Handel, Wissenschaft und Kunst, „Welt- und Menschenkenntniß“.
(StF)
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Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„„Die Unanwendbarkeit der englischen Eisenbahnen“, 1833“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/7489_die-unanwendbarkeit-der-englischen-eisenbahnen> (aufgerufen am 25.11.2025)
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