Ereignis
Was geschah
1848 entstand in Frankfurt der „Verein zu Frankfurt am Main für eine deutsche Kolonie im Gelobten Lande“. Ziel des Vereins war, eine evangelische Mission in Palästina aufzubauen, wo es bisher nur wenige evangelische Missionsbestrebungen gab. Dies änderte sich 1841 mit der Gründung eines protestantischen Bistums, das von Preußen und England gemeinsam ins Leben gerufen wurde. Zudem hatte die osmanische Regierung die Ansiedlung deutscher Auswanderer und der Bedingung erlaubt, dass diese „Rajahs“ (Reâyâs) werden, steuerpflichtige Untertanen.
Insgesamt 325 Personen – 60 Familien und 30 Alleinstehende – hatten sich zusammengefunden, um gemeinsam eine evangelische Kolonie zu errichten. Bevor jedoch konkrete Pläne gemacht wurden, wandte sich der Vorstand des Vereins mit verschiedenen Fragen zur Auswanderung an den Bischof von Jerusalem. Nachdem dieser empfahl, mit mindestens 500 bewaffneten Männern auszuwandern, um Überfälle besser abwehren zu können, entschloss sich der Vorstand, so lange zu warten, bis sich 500 Männer melden würden. Um Interessenten anzuwerben, gab der Verein im Mai 1849 eine Schrift heraus, die über das geplante Vorhaben informierte. Der gewünschte Erfolg blieb jedoch aus und 1850 stellte der Verein die Arbeit ein, ohne sein Ziel erreicht zu haben.
(StF)
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Literatur
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Nachnutzung
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Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Pläne für eine Kolonie in Palästina, 1848-1850“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/7277_plaene-fuer-eine-kolonie-in-palaestina> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/edbx/7277


