Gründung der „Teutschen Lesegesellschaft“ in Gießen

 

Ereignis

Was geschah

Im Zuge der nationalen Bewegung nach den Befreiungskriegen gründen siebzig Studenten unter dem Einfluss des seit 1809 in Gießen lehrenden Philologie-Professors Friedrich Gottlieb Welcker (1784–1868) am 17. November 1814 in Gießen die „Teutsche Lesegesellschaft zur Erreichung vaterländisch-wissenschaftlicher Zwecke“. Angeführt wurde die vorburschenschaftliche Vereinigung mit deutsch-nationaler, einheitsstaatlicher und christlicher Orientierung von den Brüdern Adolf Follen (1794–1855) und Karl Follen (1795–1840). Zu den weiteren Mitgliedern gehörten unter anderem die späteren Landtagsabgeordneten Georg Thudichum (1794–1873) und Christian Bansa (1791–1862). In den Versammlungen las man vor allem die nationalpatriotischen Schriften von Ernst Moritz Arndt (1769–1860). Die Mitglieder trugen die „Altdeutsche Tracht“ (schwarzer/grauer Rock, schwarzes Samtbarett) und wurden deshalb auch die „Schwarzen“ genannt. Nach Meinungsverschiedenheiten spaltete sich die Verbindung 1815 und wurde im selben Jahr von der Universität verboten. Einige ehemalige Mitglieder der Lesegesellschaft gründeten 1815 die radikal-nationale frühburschenschaftliche Bewegung „Germanenbund“ („Gießener Schwarze“).
(UH)

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Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Gründung der „Teutschen Lesegesellschaft“ in Gießen, 17. November 1814“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/6095_gruendung-der-teutschen-lesegesellschaft-in-giessen_gruendung-der-teutschen-lesegesellschaft-in-giessen> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/edbx/6095_gruendung-der-teutschen-lesegesellschaft-in-giessen