Bericht über die psychische Wirkungen von Bombenangriffen

 

Ereignis

Was geschah

In seinen geheimen Meldungen aus dem Reich fasst der Sicherheitsdienst die Berichte über die Auswirkungen feindlicher Bombenangriffe aus verschiedenen Teilen des Reiches zusammen. In Hessen habe beispielsweise der schon längst befürchtete Angriff auf die IG.-Farbenwerke bei Frankfurt zu besonderer Bestürzung geführt. Die Flugzeuge griffen dabei mit besonderer Heftigkeit die Flakstände durch MG.-Beschuß an.
In allen betroffenen Gebieten gebe es eine zunehmende Nervosität, besondere Be[un]ruhigung und Depremierung bei Frauen und Kindern, allgemeines Nachlassen der Arbeitslust infolge wachsender Übermüdung und vereinzelt sogar das Auftreten von Krankheitserscheinungen (Kopfschmerzen, Erkältungen). An manchen Orten habe sich schon eine gewisse Angstpsychose entwickelt, wie etwa in Dortmund, wo die Panikstimmung durch weitverbreitete Gerüchte über feindliche Fallschirmspringer und bevorstehende Gasangriffe geschürt worden sei. Die Gerüchte über einen baldigen englischen Großangriff verdichteten sich immer mehr und jede Maßnahme der Behörden werde in dieser Richtung ausgelegt. In Frankfurt am Main zum Beispiel führe die erhöhte Alarmbereitschaft von Luftschutz und Polizei zur Beunruhigung.
(OV)

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Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Bericht über die psychische Wirkungen von Bombenangriffen, 4. Juli 1940“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/4802_bericht-ueber-die-psychische-wirkungen-von-bombenangriffen> (aufgerufen am 25.11.2025)

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