Propagandistische Darstellung des tödlichen Grenzzwischenfalls bei Rasdorf im DDR-Fernsehen

 
Bezugsort(e)
Rasdorf

Ereignis

Was geschah

Der SED-Chefagitator Horst Sindermann (1915–1990) verkündet im DDR-Abendfernsehen den Tod des NVA-Grenztruppenhauptmanns Rudi Arnstadt, der am Tag zuvor bei einem Zusammenstoß mit Beamten des westdeutschen Bundesgrenzschutzes getötet wurde. Sindermanns Interpretation der Geschehnisse und seine Wortwahl illustrieren deutlich, wie die DDR-Führung angesichts der angespannten Lage – der schnell voranschreitende Aufbau der Grenzbefestigungen an der hessisch-thüringischen Grenze läßt viele Menschen die Flucht in den Westen ergreifen, unter anderem wenige Tage zuvor auch einen Zugführer aus Arnstadts Kompanie und einen NVA-Pioniergefreiten mit einem schweren sowjetischen Artillerieschlepper1 – Zwischenfälle an der Demarkationslinie für ihre propagandistischen Zwecke zu instrumentalisieren gedenkt: an der Grenze westlich des thüringischen Dorfes Wiesenfeld sei eine ganze Kompanie des Bundesgrenzschutzes aufmarschiert, die West-Beamten hätten „Hetzreden“ gehalten, die den Anschein erweckten, sie seien „besoffen“ gewesen. „Dauernd“ seien Bundesgrenzschutz-Angehörige bis an die Grenzlinie gegangen und hätten die DDR-Posten ganz gezielt provoziert. Später hätten drei BGS-Beamte das DDR-Gebiet betreten und nach Anruf und Warnschuss der DDR-Posten „vom Staatsgebiet der DDR aus“ Arnstadt mit „gezielten Salven“ ermordet.2
(KU)

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Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

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