Bericht über verdeckte Lebensmittelversorgung der Juden in Frankfurt

 

Ereignis

Was geschah

Im vierteljährlichen geheimen Bericht des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) zur innenpolitischen Lage vom 18. Oktober 1939 werden Informationen über die verdeckte Lebensmittelversorgung der jüdischen Bevölkerung in Frankfurt am Main wiedergegeben: In Frankfurt a.M. fiel es in letzter Zeit auf, daß jüdische Ärzte ihren Rassegenossen in unzulässigem Maße Atteste für zusätzliche Lebensmittel ausstellten. So verordneten sie verschiedentlich für eine Person wöchentlich ¼ kg Butter, 7 Eier und 500 g Nährmittel. Die zuständige Ärztekammer ist hiervon unterrichtet. In Frankfurt a.M. wurde weiter festgestellt, daß Juden laufend zahlreiche Lebensmittel aus dem Auslande, z. B. aus der Schweiz, aus Holland, aus Ungarn und bis vor kurzer Zeit aus Belgien erhielten. In der Regel bekamen die einzelnen Familienangehörigen ein oder mehrere Päckchen einer bestimmten Ware, so daß die zollfreie Grenze gewahrt blieb. Aus der Schweiz trafen täglich ca. 200, aus Holland 75-100 und aus Ungarn etwas weniger solcher Päckchen ein (Staatspolizei ist verständigt).
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Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Bericht über verdeckte Lebensmittelversorgung der Juden in Frankfurt, 18. Oktober 1939“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/4659_bericht-ueber-verdeckte-lebensmittelversorgung-der-juden-in-frankfurt> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/edbx/4659