„Hessisches Tageblatt“ veröffentlicht kritischen Artikel zur NS-Agitation zu den Reichstagswahlen

 

Ereignis

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Die in Marburg erscheinende liberal-demokratisches Zeitung „Hessisches Tageblatt“ veröffentlicht einen Beitrag, der sich kritisch mit dem Vorgehen der Nationalsozialisten im Vorfeld der am vorhergehenden Sonntag durchgeführten Reichstagswahl auseinandersetzt. Darin heißt es: „Die Straße war beherrscht von den uniformierten SA-Leuten, wie ja überhaupt bei dieser Wahl als Folge der Hitler-Göringschen Herrschaft die Wahl völlig einseitigen Anstrich hatte. Als sichtbares Zeichen dieser parteilichen Einstellung der deutschen Reichsregierung sahen wir gestern auch in Marburg die Hipo, d. h. Hilfspolizei in Dienst. Da hat sich mancher Marburger doch gewundert, wen alle man mit der Aufrechterhaltung der Ordnung betraut hat.“ Die Nationalsozialisten beantworten den Zeitungsartikel prompt und besetzen wenige Tage später, am 13. März, die Redaktionsräume des Marburger Presseorgans. Der Herausgeber und verantwortliche Redakteur, Hermann Bauer (1897–1986), wird an der weiteren Herausgabe seiner Zeitung gehindert. Am 14. März erlässt der Oberpräsident in Kassel ein vorübergehendes Verbot des „Hessischen Tageblattes“.
(KU)

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Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

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