Landesvorsitzender der FDP greift auf Pressekonferenz Ministerpräsident Zinn an
Ereignis
Was geschah
Der Landesvorsitzende der FDP August Martin Euler (1908–1966) empfiehlt Ministerpräsident Georg August Zinn (1901–1976; SPD) häufigere Besuche in den Flüchtlingslagern der West-Berliner Bewohner, um dort die Stimmung der Bevölkerung und ihre Haltung zur Politik der SPD kennenzulernen. Wenn er dieses getan habe, werde er nicht mehr derartige Äußerungen wie auf der Heuchelheimer Delegiertenkonferenz getan tätigen. Die Flüchtlinge wollen lieber in der von Zinn angegriffenen plutokratischen Ordnung leben, als unter den sowjetischen Machthabern. Die geflohenen Arbeiter identifizierten sich nicht mehr mit dem Sozialismus. Darüber hinaus greift Euler Zinn für dessen Worte über den „Judaslohn“, den die Regierung zur Finanzierung ihres Wahlkampfes von der Industrie erhalten habe, an. Die SPD erhalte auch finanzielle Zuwendungen von Interessenvertretungen wie Gewerkschaften, Konsumgenossenschaften und auch aus der freien Wirtschaft. Zudem haben alle Parteien, außer den Kommunisten, 1949 aus den Industriewahlfonds Gelder erhalten. Die Annahme von Geldern sei nur ein legitimes Mittel der Wahlkampffinanzierung, das alle Parteien in Anspruch nehmen.
(MB)
Bezugsrahmen
Nachweise
Literatur
- Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.7.1953, S. 3
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Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Landesvorsitzender der FDP greift auf Pressekonferenz Ministerpräsident Zinn an, 23. Juli 1953“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/4272_landesvorsitzender-der-fdp-greift-auf-pressekonferenz-ministerpraesident-zinn-an> (aufgerufen am 25.11.2025)
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