Amerikanischer Befehlshaber beschreibt Folgen der Kürzung von Lebensmittelrationen

General Joseph T. McNarney (1893–1972), der Befehlshaber der amerikanischen Besatzungstruppen in Deutschland, schildert in seinem Bericht über die Lage in der amerikanischen Zone die schwerwiegenden Folgen der Kürzung der Lebensmittelrationen vom 16. Mai 1946. Die Folge seien eine Zunahme der Verbrechen und Vergeltungsangriffe von Deutschen auf die amerikanischen Soldaten und Zivilangestellten. Nach wie vor sei die Ernährungslage kritisch. Die Außenhandelssituation der amerikanischen Zone sei unausgeglichen und die Produktion der Industrie erreiche nur zwei Drittel dessen, was nach den Beschlüssen von Potsdam möglich sei. In der Frage nach der Behandlung Deutschlands als wirtschaftlicher Einheit seien bisher keine Fortschritte erreicht worden, obwohl ohne die Entscheidung keine Hoffnung darauf bestehe, das deutsche Lebensniveau zu erhöhen.
(OV)

• Archiv der Gegenwart, 16/17, 1946/47, S. 769

• Wikipedia: Joseph T. McNarney (eingesehen am 31.5.2017)

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

„Amerikanischer Befehlshaber beschreibt Folgen der Kürzung von Lebensmittelrationen, 31. Mai 1946“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/3490_amerikanischer-befehlshaber-beschreibt-folgen-der-kuerzung-von-lebensmittelrationen> (aufgerufen am 26.11.2025)

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