Reaktionen in Darmstadt auf das Attentat auf Außenminister Rathenau in Berlin

 
Bezugsort(e)
Darmstadt
Themenbereich
Politik

Ereignis

Was geschah

Das tödliche Attentat auf Außenminister Walther Rathenau (1867–1922) durch zwei rechtsradikale Täter in Berlin löst im Reich in demokratisch und republikanisch gesinnten Kreisen Entsetzen und Empörung aus. In Darmstadt versammelt sich, wie in anderen Städten, eine empörte Menge, die gegen die Anführer rechter, nationalistischer Parteien vorgehen will. Demonstranten zertrümmern in der Wohnung des Landtagsabgeordneten Dr. Arthur Osann (1862–1924; DVP) die Möbel und reißen Schilder von Darmstädter Geschäftsleuten ab, die sich noch als „Hoflieferanten“ bezeichnen. Die Menge kann den Vorsitzenden der DVP-Fraktion im Hessischen Landtag, Eduard Dingeldey (1886–1942) ergreifen und lässt ihn einen symbolischen Galgen durch einige Gassen tragen. Dingeldey wird auf eine Mauer gehoben, von der aus er eine Rede halten soll, jedoch nutzt er die Gelegenheit zur Flucht und kann sich in die Villa Merck (Annastraße 15) retten. Als die Verfolger versuchen, die Villa zu stürmen gelingt es dem Sozialdemokraten (und späteren Innenminister) Wilhelm Leuschner (1890–1944) nur mit Mühe, die Menge zu beruhigen und von der Erstürmung der Industriellenvilla abzuhalten.
(OV)

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Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Reaktionen in Darmstadt auf das Attentat auf Außenminister Rathenau in Berlin, 24. Juni 1922“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/3400_reaktionen-in-darmstadt-auf-das-attentat-auf-aussenminister-rathenau-in-berlin> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/edbx/3400

Der hessische Landtagsabgeordnete Eduard Dingeldey (1886–1942)