Gründung der Otto-Hahn-Stiftung in Frankfurt

 

Ereignis

Was geschah

Die Stadt Frankfurt am Main gründet zu Ehren des im letzten Jahr verstorbenen deutschen Radiochemie-Pioniers und Nobelpreisträgers Otto Hahn (1879–1968) die Otto-Hahn-Stiftung zur Förderung junger Wissenschaftler. Der in Frankfurt geborene Hahn wäre am heutigen Tag 90 Jahre alt geworden. Zur Erinnerung an den als „Vater der Kernchemie“ geltenden Gründer und ersten Präsidenten der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e. V. (MPG; 1948 als Nachfolgerin der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft ins Leben gerufen) vergibt die Stiftung den mit 25.000 DM dotierten Otto-Hahn-Preis. Oberbürgermeister Willi Brundert (1912–1970; SPD) gibt im Beisein von Angehörigen und ehemaligen Mitarbeitern des Atomwissenschaftlers am Nachmittag die Gründung der Stiftung bekannt, die gemäß ihrer Satzung „der Förderung junger Wissenschaftler dient, die im Wissenschaftsgebiet Hahns und in Bereichen, die auf seiner Arbeit aufbauen, wesentliche Leistungen erzielt haben“.1 Daneben sollen mit dem „Otto-Hahn-Preis“ der Stadt Frankfurt vor allem Persönlichkeiten ausgezeichnet werden, die sich in besonderer Weise um die friedliche Nutzung der Atomenergie im Sinne Hahns verdient gemacht haben.2
Erster Preisträger ist im kommenden Jahr der Ordinarius für Klinische Radiologie der Freien Universität Berlin am Krankenhaus Westend, Professor Dr. Karl zum Winkel, der die Auszeichnung am 8. März 1970 im Kaisersaal im Frankfurter Römer entgegen nimmt.
2005 wird der von der Stadt Frankfurt vergebene Otto-Hahn-Preis mit dem 1953 von den im Deutschen Zentralausschuss für Chemie zusammengeschlossenen Organisationen und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft eingerichteten und seitdem parallel vergebenen „Otto-Hahn-Preis für Chemie und Physik“ verschmolzen.
(KU)

Bezugsrahmen

Nachweise

Fußnoten

  1. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.3.1969, S. 7.
  2. Otto Hahn, der im Dezember 1938 gemeinsam mit Mitarbeitern die Kernspaltung des Urans entdeckte, setzte sich unter dem Eindruck der amerikanischen Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki nach Ende des Zweiten Weltkriegs energisch gegen die Verwendung der Kernenergie für militärische Zwecke ein und gehörte 1957 zu den Verfassern der Göttinger Erklärung, in der sich 18 führende westdeutsche Atomwissenschaftler gegen die nukleare Aufrüstung der deutschen Bundeswehr wandten.

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Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

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„Gründung der Otto-Hahn-Stiftung in Frankfurt, 8. März 1969“, in: Hessen im 19. und 20. Jahrhundert <https://lagis.hessen.de/de/quellen-und-materialien/hessen-im-19-und-20-jahrhundert/alle-eintraege/1259_gruendung-der-otto-hahn-stiftung-in-frankfurt> (aufgerufen am 26.11.2025)

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